Katastrophale Ernte bei Kirschen

2016 ist nach dem Frost im April kein Kirschenjahr. Die Rede ist von einer katastrophalen Ernte. Der Handel kann heuer nicht mit heimischen Kirschen beliefert werden, und im Ab-Hof-Verkauf können nur Kleinmengen abgegeben werden.

Eigentlich sollten die Kirschbäume und Plantagen sich dieser Tage rot leuchtend zeigen, doch weit gefehlt. In der Regel sieht man keine oder nur wenige Früchte auf den Bäumen. Der Spätfrost Ende April habe die Kirschernte weitgehend vernichtet, sagt Tibor Vertes, Obstbaureferent der Landwirtschaftskammer.

„Es ist unterschiedlich von Norden bis Süden. Es hängt auch ab, welche Obstsorten, ob großer oder kleiner Baum, aber es gibt bis zu 100 Prozent Ernteausfall. Trotzdem gibt es Gebiete oder Sorten, die etwas verschont geblieben sind“, so Vertes.

Kirschenbäume

ORF

Privatkunden und Handel können nur mit Kleinstmengen beliefert werden

Nur 20 Prozent Ertrag

Aber auch bei diesen Sorten sind die Ausfälle heuer gewaltig. Nur an wenigen geschützten Lagen haben die Kirschen den Frost überlebt, sagt Helene Nikles, Obstbäuerin in Kukmirn. Man könne nur rund 20 Prozent der Ernte einfahren.

„Im Moment ist das eine kleine Katastrophe, uns fehlt einiges an Ertrag. Rund 80 Prozent sind erfroren, andere Bäume sind komplett leer. Bei den Frühsorten haben wir ein bisschen was gehabt, aber die Haupternte ist ziemlich leer“, so die Obstbäuerin. Es sei sehr trostlos und düster - denn nicht zuletzt könne man auch die Kunden nicht versorgen und zufriedenstellen.

Kirschenbäume

ORF

In manchen Lagen liegt der Ausfall bei 100 Prozent

Keine Lieferung an Großhandel

Im Ab-Hof-Verkauf kosten burgenländische Kirschen - sofern es welche gibt - rund sechs Euro pro Kilo. Der Großhandel kann heuer nicht beliefert werden. Professionell wird die Kirschenproduktion im Burgenland auf einer Fläche von rund 30 Hektar betrieben.