Ausstellung: Kanal für Braunkohletransport

Das Wiener Neustädter Stadtmuseum zeigt eine Sonderausstellung zum Wiener Neustädter Kanal. Der Kanal war im 19. Jahrhundert der wichtigste Transportweg nach Wien - und da hat auch das Burgenland eine wichtige Rolle gespielt.

Die Kanalsysteme von Frankreich und vor allem England waren die Vorbilder für einen der wichtigsten Transportwege zu Beginn des 19. Jahrhunderts in Österreich. Schuld waren die Bauwut und der Energiebedarf von Wien, zu dieser Zeit die sechstgrößte Stadt der Welt. Sie brauchte Holz und Kohle zum Heizen und Ziegeln für die Bautätigkeit.

Exkursionen: 12. Juni 2016: Entlang des Kanals von Wiener Neustadt nach Laxenburg.

9. Juli 2016: Auf den Spuren des Kanals von Wiener Neustadt zum Brennberg bei Sopron

Das alles wurde auf dem Wiener Neustädter Kanal transportiert. Die Braunkohle kam zum Teil aus Lagerstätten im heutigen Burgenland. „Man hat dann 1811 die Verlängerung bis Pöttschin ggebaut, um die Kohlengruben in Zillingtal, Zillingdorf, Neufeld an der Leitha und Pöttsching ausbeuten zu können und die Kohle abtransportieren zu können. Der Weiterbau scheiterte dann am Geldmangel des Staates“, so Johannes Hradecky vom Museum Simmering.

Wr. Neustädter Kanal

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Der Wr. Neustädter Kanal erinnert an die Kanalsysteme von Frankreichund England

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Es war ein kompliziertes Schleusensystem geplant

Schleusensystem geplant

Von Pöttsching sollte der Kanal über ein kompliziertes Schleusensystem weiter nach Sopron und zu den Kohlelagern nach Brennberg gebaut werden. Heute sind nur mehr Pläne und einige Probestollen bei Baumgarten von diesem Projekt erhalten.

Sendungshinweis

„Burgenland heute“, 8.9.2016

„Man sieht relativ wenig. Man sieht aber die Trasse, die Schwierigkeiten und den Unternehmergeist ein solches Projekt realisieren zu wollen. Wenn sie auf der Pöttschinger Höhe stehen und hinunter schauen ins Burgenland, damals Ungarn, das sind 30 Meter Höhenunterschied in die Ebene - diese 30 Meter hätte man mit 15 Schleusen auf zwei Kilometer überbrückt. Solche Schleusentreppen gibt es sonst nur in England“, sagte Hradecky.

Wr. Neustädter Kanal

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Die Ausstellung ist im Stadtmuseum Wiener Neustadt zu sehen

Ausstellung im Stadtmuseum Wr. Neustadt

Wirtschaftliche Bedeutung hat der Kanal heute keine mehr. Wer sich aber auf die Spur der einst wichtigsten Transportroute begeben will - dem sei die Sonderausstellung im Wiener Neustädter Stadtmuseum ans Herz gelegt.

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