Denkmal für die Juden von Frauenkirchen

In Frauenkirchen ist dieser Tage die Gedenkstätte „Garten der Erinnerung“ eröffnet worden. Sie soll an die ehemaligen Juden von Frauenkirchen erinnern, die von den Nazis vertrieben und ermordet wurden. Die Gedenkstätte befindet sich dort, wo einst die Synagoge stand.

Unweit des Zentrums von Frauenkirchen befand sich einst das jüdische Viertel - mit Wohnhäusern, einer Bäckerei, einem Gasthaus und der Synagoge. 1938 lebten in Frauenkirchen rund 350 Juden, ein Drittel von ihnen überlebte die Nazi-Herrschaft nicht. Ihre Häuser wurden durch die Nazis geschleift; die Synagoge wurde im Jänner 1939 abgetragen.

Das ehemalige jüdische Viertel in Frauenkirchen

ORF

Das ehemalige jüdische Viertel in Frauenkirchen

Auf dem Platz der Synagoge steht nun die Gedenkstätte „Garten der Erinnerung“. Bei den Bauarbeiten stieß man auf die Grundmauern und einige Säulen der ehemaligen Synagoge.

Im „Garten der Erinnerung“ befinden sich Mauerreste und Säulen der ehemaligen Synagoge, eine symbolische Thorarolle und auf einer Tafel stehen die Nachnamen der einstigen jüdischen Familien von Frauenkirchen.

Freude und Wehmut

Die Eröffnung der Gendenkstätte sahen die Nachkommen der Juden von Frauenkirchen mit Freude und Wehmut - wie Moshe Steiner. Seine Großmutter hatte bis 1938 in Frauenkirchen eine Bäckerei. „Wir freuen uns, dass wir einen Platz haben, wo an unsere Großeltern gedacht wird. Viele haben keine Grabstätte, sind im Konzentrationslager umgekommen, teilweise wissen wir nicht wo und wann. Das ist schön zu wissen, dass da, wo sie geboren sind und gelebt haben, ein Denkmal mit ihren Namen errichtet wurde“, so Moshe Steiner.