Wählerstromanalyse: Tendenz zu Hofer

Die Burgenländer haben bei der Präsidentschaftswahl, laut Wählerstromanalyse, mehr zu Norbert Hofer tendiert als das übrige Österreich. Im Burgenland hatte es Alexander Van der Bellen deutlich schwerer, die Wähler der anderen Kandidaten aus dem ersten Wahlgang für sich zu gewinnen.

Österreichweit hat Alexander Van der Bellen deutlich aufgeholt und Norbert Hofer, zumindest laut Hochrechnungen des SORA-Instituts, sogar überholt. Das verdankt der grün-unterstützte Kandidat besonders jenen Wählern, die ursprünglich die unabhängige Kandidatin Irmgard Griss oder SPÖ-Kandidat Rudolf Hundstorfer gewählt haben.

Wählerstromanalyse

ORF/SORA

So setzten sich die Stimmen für Van der Bellen im Burgenland zusammen

Zwei Drittel dieser Stimmen sind im zweiten Wahlgang zu Van der Bellen gewandert. Das zeigte die Wählerstromanalyse der Wahlforscher des SORA-Instituts im Auftrag des ORF. Auch Sympathisanten von ÖVP-Kandidat Andreas Khol haben am Wahlsonntag mehrheitlich Van der Bellen gewählt. Österreichweit stärker mobilisiert hat Alexander Van der Bellen im Vergleich zu Norbert Hofer auch jene, die im ersten Wahlgang gar nicht gewählt haben.

Nichtwähler im Burgenland mehrheitlich für Hofer

Anders im Burgenland: Nichtwähler, die sich nun doch entschlossen haben zur Wahl zu gehen, haben ihre Stimme mehrheitlich dem FPÖ-Kandidaten gegeben. Klar vorne lag Hofer auch bei jenen, die zuerst für Andreas Khol gestimmt haben. Von den ursprünglichen ÖVP-Wählern hat Hofer im Burgenland überhaupt am meisten profitiert. Mehr als jede zweite burgenländische ÖVP-Stimme aus dem ersten Wahlgang, ging im zweiten Durchgang an Hofer. 34 Prozent gaben ihre Stimme an Van der Bellen.

Wählerstromanalyse

ORF/SORA

So setzen sich Hofers Stimmen im Burgenland zusammen

Die Wähler von SPÖ-Kandidat Rudolf Hundstorfer sind zwar auch im Burgenland mehrheitlich zu Alexander Van der Bellen abgewandert, aber bei weitem nicht in dem Ausmaß wie im übrigen Österreich. Ein Drittel der ehemaligen Stimmen für Rudolf Hundstorfer wanderte zu Hofer, mehr als die Hälfte, 55 Prozent, hat Van der Bellen gewählt.

Einzig bei den Unterstützern von Irmard Griss lag das Burgenland mit rund zwei Dritteln Van der Bellen- und einem Drittel Hofer-Wählern fast genau im Österreich-Trend. So auch bei den Wählern von Richard Lugner. Österreichweit gingen 76 Prozent der Lugner-Stimmen an Hofer, im Burgenland waren es drei Viertel. 21 Prozent der burgenländischen Lugner-Anhänger entschlossen sich, ihre Stimme an Van der Bellen zu geben.

Hofer- und Van der Bellen-Wähler bleiben treu

Jene, die schon im ersten Wahlgang Hofer, beziehungtsweise Van der Bellen gewählt haben, sind ihrer Entscheidung fast zu 100 Prozent treu geblieben. Das gilt österreichweit, ebenso wie im Burgenland. Sowohl die Anhänger von Norbert Hofer, als auch jene von Alexander Van der Bellen wählten zu 98 Prozent wieder ihren Kandidaten. Ein Prozent der Stimmen wanderte zum jeweils anderen Kandidaten - mehr dazu in Die Wählerstromanalyse im Detail (PDF).

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