Flüchtlinge wollen Taufe

Rund 300 Flüchtlinge leben in Eisenstadt, rund ein Dutzend davon besucht regelmäßig den Gottesdienst. Denn sie wollen getauft und Katholiken werden. Das ORF-Religionsmagazin „Orientierung“ hat sich angesehen, wie die Taufvorbereitung funktioniert.

Sieben Flüchtlinge wurden heuer bereits im Dom in Eisenstadt in der Osternacht getauft. Rund ein Dutzend bereitet sich derzeit auf den Eintritt in die römisch-katholische Kirche vor. Öffentlich sprechen Asylwerber nur selten über diesen Schritt, groß ist die Angst vor allem vor Verfolgung der Familie im Heimatland.

Viele der Flüchtlinge, die in die katholische Kirche eintreten, wählen sich einen neuen - biblisch begründeten - Vornamen. „Für mich ist es sehr wichtig, dass die christliche Religion respektvoll gegenüber anderen Religionen ist. Ich habe von Jesus gelernt, dass man die Menschen lieben muss. Ich bin ein Mensch, der hungrig nach Frieden ist. In Afghanistan gibt es keinen Frieden“, so Manuel, Flüchtling aus Afghanistan.

Flüchtlinge, Taufe, Dom

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Rund ein Jahr Taufvorbereitung müssen die Flüchtlinge absolvieren

Ein Jahr Taufvorbereitung ==

Sendungshinweis

„Orientierung“, 15.5.2016, ORF 2, 12.30 Uhr

Beim Taufvorbereitungskurs im Dompfarrzentrum ist diesmal das Pfingstfest und der Heilige Geist das Thema. Die Österreichische Bischofskonferenz hat klare Richtlinien für die Taufe von Flüchtlingen mit muslimischem Hintergrund veröffentlicht - Nach Möglichkeit von „mindestens einem Jahr“ Taufvorbereitung ist die Rede. Damit soll verhindert werden, dass sich Menschen durch die Taufe eine erhöhte Chance auf Asyl erhoffen.

Flüchtlinge, Taufe, Dom

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Die Flüchtlinge, die getauft werden wollen, müssen regelmäßig den Gottesdienst besuchen

Müssen Gottesdienst besuchen

„Die äußeren Fakten sind natürlich, ob die Leute regelmäßig in den Gottesdienst kommen - was sie auch machen - sind sie bei den Katechesen da, wir haben eine Gebetsstunde einmal pro Woche, ob sie auch da kommen. Natürlich müssen sie auch die Inhalte des christlichen Glaubens wissen, weil sie müssen sich natürlich auskennen“, erklärte Pater Erich Bernhard, Dompfarrer in Eisenstadt.

Eine lange Zeit der Vorbereitung, der Wissensvermittlung und der persönlichen Begleitung - das sind von Seiten der römisch-katholischen Kirche nur einige der Voraussetzungen für die Taufe von Asylwerbern.