Hilfe nach Frost: Lokalaugenschein in Kukmirn

Nach den Frostnächten Ende April werden nun langsam die Schäden in der Landwirtschaft sichtbar. Der zuständige Minister Andrä Rupprechter (ÖVP) und Agrarlandesrätin Verena Dunst (SPÖ) machten sich am Freitagnachmittag im Apfeldorf Kukmirn ein Bild von der Lage.

Die Obstbauern in Kukmirn (Bezirk Güssing) rechneten mit Ernteausfällen von bis zu 100 Prozent. Bei Äpfeln beträgt der Ernteausfall in der südburgenländischen Gemeinde rund 80 Prozent, bei Birnen 100 Prozent, bei Marillen wird er auf 90 Prozent geschätzt. Unter den Obstbauern herrscht Katastrophenstimmung, denn fast keiner von ihnen ist versichert. Im Fall von Steinobst gibt es zum Beispiel gar keine Versicherung gegen Frostschäden. Bei Kernobst ist sie, mangels staatlicher Unterstützung, zu teuer für die Landwirte.

Begutachtung Ernteausfälle in Kukmirn

SPÖ Burgenland

Minister Rupprechter und Agrarlandesrätin Dunst begutachteten die Schäden

Minister machte sich ein Bild von der Lage

Im Weinbau übernehmen Bund und Land immerhin die Hälfte der Kosten für die Versicherung. Die Höhe der Entschädigung aus dem Katastrophenfonds werde davon abhängen, ob sich der Landwirt hätte versichern können oder nicht, sagte Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter (ÖVP) am Freitag bei einem Lokalaugenschein in Kukmirn. Man wolle sich ein Bild von der Lage machen und zuhören, auch um ein klares Signal zu senden, dass die Politik helfen werde. Man werde nicht alles ausgleichen können, aber klar sei, dass man die Bauern in dieser schwierigen Phase auch nicht allein lassen, so Rupprechter.

Begutachtung Ernteausfälle in Kukmirn

ORF

Bei den Birnen beträgt der Ausfall in Kukmirn 100 Prozent

Schaden auf 150 Millionen Euro geschätzt

Im Burgenland werde der Schaden auf 150 Millionen Euro geschätzt, sagte Landwirtschaftskammerpräsident Franz Stefan Hautzinger. Für Betriebe, die so hart getroffen wurden, dass sie nun vor dem Aus stehen würden, werde es eine Sonderhilfe geben, kündigte Agrarlandesrätin Verena Dunst (SPÖ) an. Man habe beschlossen, dass es ein Sonderpaket für jene Betrieben geben würde, die tatsächlich vor dem Existenz-Aus stehen würden, so Dunst. Konkrete Zahlen wurden beim Lokalaugenschein am Freitag noch nicht genannt. Langfristig will man erreichen, dass sich mehr Landwirte als bisher gegen Ernteausfälle versichern. Das wird aber nur mit Hilfe von Unterstützung durch die öffentliche Hand möglich sein.

Auch in anderen Bundesländern richtete der späte Frost großen Schaden an. In der Steiermark etwa wurden die Ausfälle auf rund 215 Millionen Euro geschätzt - mehr dazu in Frost: Schaden von rund 215 Millionen Euro.

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