Polizeigewerkschaft fordert mehr Polizisten

Die Polizeigewerkschaft schlägt Alarm: Es gebe viel zu wenige Polizisten. Die Exekutive sei überlastet, sagte Österreichs oberster Polizeigewerkschafter Hermann Greylinger. Im Burgenland habe man dieses Problem nicht, hieß es von der hiesigen Polizeigewerkschaft.

75 Polizisten nimmt die burgenländische Polizei heuer auf. Zieht man die Zahl der Pensionierungen ab, bleiben 50 zusätzliche Stellen. Insgesamt gibt es 1.550 Polizisten im Burgenland - damit ist die Gewerkschaft zufrieden, sagte der Chef der burgenländischen Polizeigewerkschaft Alois Lehrner.

„Wir haben in der Vergangenheit Forderungen nach Personalzuführungen an die verschiedenen politischen Verantwortungsträger gestellt. Aus unserer Sicht werden durch die 75 Neuaufnahmen, die für 2016 geplant sind, diesem Wunsch Rechnung getragen“, so Lehrner.

Bei Krise gegenseitig aushelfen

Die Kritik der - sozialdemokratisch dominierten - österreichischen Polizeigewerkschaft will der ÖVP-Christgewerkschafter nicht nachvollziehen. Hinter den Personalforderungen könnten Länder-Interessen stecken, so Alois Lehrner. Falls es zu Arbeitsspitzen und Krisen kommt, sollen sich die Länder erst einmal gegenseitig aushelfen.

„Das haben wir 2015 gesehen, als wir im Nordburgenland diese Krise hatten - natürlich haben auch wir den steirischen Kollegen in der Südsteiermark ausgeholfen. Wenn die Situationen so bleiben, ist auch wieder das Ressort und die Politik gefordert hier personell nachzuschärfen“, sagte Lehrner.

Nachdenken über zusätzliche Anstellungen

So verzichtet auch der burgenländische Polizeigewerkschafter nicht ganz auf Personalforderungen. Vor allem wegen der vielen anstehenden Pensionierungen, sagte Lehrner, solle man im Innenministerium über zusätzliche Anstellungen nachdenken.

Im Innenministerium weist man die Vorwürfe des obersten Poliziegewerkschafters Greylinger zwar prinzipiell zurück, Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP) kündigte am Dienstag aber an, dass er sich die Problematik ansehen werde.