Auch Imker von Frostschäden betroffen

Die Frostnächte in der Vorwoche haben Millionenschäden in der Landwirtschaft angerichtet. Betroffen im Burgenland sind Obst, Gemüse und Weingärten. Auch die Imker sind von den Frostschäden nicht verschont geblieben - vor allem jene im Südburgenland.

Kein Honigschlecken ist es für Burgenlands Imker nach den frostigen Nächten. Vor allem im Südburgenland sind große Teile der Blütenansätze der Robinie für Akazienhonig abgefroren, schilderte der Landesobmann der burgenländischen Bienenzuchtvereine Johann Pilz. „Auf der Ebene im Südburgenland sind die komplett abgefroren. Die waren schon sehr weit heraußen. Die Wiesen gibt es ja nicht mehr viele, wo die Bienen viel tragen könnten. Die Kastanie ist leider auch abgefroren“, so Pilz.

Den Bienen selbst gehe es den Umständen entsprechend gut. „Die Bienen haben sich zurückgezogen. Sie brauchen in Zeiten wie diesen viel Wasser. Die Imker sollten drauf achten, dass genug Wasser neben dem Bienenstock steht, damit sie nicht zu weit fliegen müssen, sonst sterben sie ab“, sagte Pilz.

Geringe Frühjahrsblütenernte

Die Frühjahrsblütenernte wird jedenfalls sehr gering ausfallen. Über die Höhe der Einbußen im Burgenland gibt noch keine genauen Zahlen. Bei der Landwirtschaftskammer geht man bei der Akazientracht im Südburgenland bis zu Totalausfällen aus.

Österreichweit könnten die Schäden allein bei der Erwerbsimkerei bei etwa zehn Millionen Euro liegen. Die 520 Hobby- und 26 Berufs-Imker im Burgenland hoffen nun auf gute Erträge beim Waldhonig, um die Einbußen teilweise ausgleichen zu können.

Hilfe bei Frostschäden zugesagt

Mit einem Sondergesetz will die Regierung den von den Frostschäden betroffenen Landwirten in Österreich helfen. Das hat Finanzminister Hans Jörg Schelling (ÖVP) am Dienstag am Rande des Ministerrats bekannt gegeben. Die Bauern erhalten damit eine Überbrückungshilfe, kündigte Schelling an.

Die Landesagrarreferentenkonferenz einigte sich am Dienstag auf umfassende Unterstützungsleistungen für alle vom Frost geschädigten Landwirte. Zum einen wird es zu Auszahlungen aus dem Katastrophenfonds für nicht-versicherbare Kulturen kommen. Zusätzlich einigte man sich unter anderem auch auf eine Stundung der Agrarinvestitionskredite, so die Initiatorin der Krisensitzung, SPÖ-Agrarlandesrätin Verena Dunst.

In einer Petition wendete sich indes der burgenländische Bauernbund an Landesregierung und Landtag. Nach den Zusagen des Bundes, Mittel aus dem Katastrophenfond bereit zu stellen, sei es höchst an der Zeit, dass auch das Land den frostgeschädigten Bauern helfe, so Nikolaus Berlakovich, Landesobmann des Bauernbundes.