Zahl der Privatinsolvenzen bleibt stabil

Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen ist in Österreich heuer in den ersten drei Monaten um 7,6 Prozent gestiegen, die Zahl der Privatinsolvenzen ist dagegen um knapp fünf Prozent gesunken. Im Burgenland gibt es in beiden Fällen eine Entwicklung, die leicht gegen den Österreichtrend geht.

Die wirtschaftliche Lage in Österreich ist nach wie vor nicht gerade rosig. Das belegen, laut dem Gläubigerschutzverband Creditreform, auch die Zahlen der Insolvenzstatistik für die ersten drei Monate des Jahres. Österreichweit waren im Vergleich zum Vorjahr mehr Unternehmen und weniger Private von einer Insolvenz betroffen. Im Burgenland hingegen setzte sich dieser Trend nicht durch.

Zahl der Privatinsolvenzen stabil

43 Privatinsolvenzen hat es heuer in den ersten drei Monaten im Burgenland gegeben. Das ist um eine mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Damit seien die Privatinsolvenzen im Burgenland relativ stabil geblieben, hieß es vom Gläubigerschutzverband Creditreform. Österreichweit ist die Zahl der Privatinsolvenzen dagegen zurückgegangen.

Hohe Arbeitslosigkeit, weniger Privatinsolvenzen

Doch das sei nicht unbedingt ein gutes Zeichen, sagte Creditreform-Geschäftsführer Gerhard Weinhofer. Die Insolvenzentwicklung hänge auch immer mit den Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt zusammen. Wenn man keinen Job habe, könne man sich auch nicht entschulden. Das hieße, eine hohe Arbeitslosigkeit bedeute, dass die Privatinsolvenzen eher zurückgehen würden, weil man eben mit den Gläubigern keinen Zahlungsplan vereinbaren könne. Privatinsolvenz per se sei nichts Negatives, sondern es gebe den Betroffenen die Möglichkeiten einen Schuldenschnitt zu machen, ähnlich wie es jetzt in Kärnten bei der HETA der Fall sei, und von vorne zu beginnen, so Weinhofer.

Rückgang bei Unternehmensinsolvenzen

Wer sich den Privatkonkurs nicht leisten könne, sei dagegen im so genannten „ewigen Konkurs“, so Weinhofer. Die Gläubiger könnten weiterhin Exekutionen führen, man werde auf das Existenzminimum zurückgeworfen und komme nicht mehr aus der Schuldenfalle heraus. Auch bei den Unternehmensinsolvenzen hat sich das Burgenland heuer im ersten Quartal gegen den Österreichtrend entwickelt. Es gibt einen Rückgang von sieben Prozent. Doch beim Verband Creditreform rechnet man bis zum Jahresende in Österreich mit steigenden Insolvenzzahlen.