Schlepperkriminalität: Staatsanwälte gefordert

Die Staatsanwaltschaft Eisenstadt hat am Montag Bilanz über das Jahr 2015 gezogen. Es war ein arbeitsreiches Jahr, vor allem wegen der Schlepperkriminalität waren die Staatsanwälte besonders gefordert.

2.200 Verfahren gegen bekannte Täter langten im Vorjahr bei der Staatswirtschaft Eisenstadt ein. Im Vergleich zum Jahr davor war das ein Plus von 15 Prozent. Gegen unbekannte Täter wurden rund 2.600 Anzeigen behandelt, ein Anstieg von 25 Prozent gegenüber 2014. Insgesamt waren es damit 4.800 Fälle, die in Zuständigkeit des Landesgerichts fielen. Dazu kamen noch 5.900 Bezirksgerichts-Verfahren.

Bilanz Staatsanwaltschaft

ORF

„Alle Hände voll zu tun“

Die neun Staatsanwältinnen und Staatsanwälte hatten so im Vorjahr alle Hände voll zu tun, sagte der Leiter der Staatsanwaltschaft Eisenstadt, Johann Fuchs bei einer Bilanzpressekonferenz am Montag. Er sprach von einem „turbulenten Jahr“. „Die Migrationswelle hat uns alle vor völlig neue Herausforderungen gestellt. Aber ich denke, es war auch ein Jahr, in dem die Polizei, das Gericht und die Staatsanwaltschaft ihre Leistungsfähigkeit in besonderem Maß unter Beweis gestellt hat“, so Fuchs.

Staatsanwaltschaft Eisenstadt PK

ORF

Bilanz-Pressekonferenz der Staatsanwaltschaft Eisenstadt

So wurden 2015 203 Anklageschriften wegen Schlepperei gegen insgesamt 255 Personen eingebracht. Immer öfter muss sich die Staatsanwaltschaft auch mit sogenannten „Neffentrick“-Fällen, sowie mit Erpressung über soziale Netzwerke beschäftigen. Seit heuer 1. Jänner ist auch das sogenannte „Cybermobbing“ strafbar.

Infoveranstaltungen in Schulen

Oft seien davon Jugendliche betroffen und hier setze die Staatsanwaltschaft auf Prävention. In Kooperation mit dem Landesschulrat seien in den nächsten Monaten in den Schulen Informationsveranstaltungen geplant, sagte Mediensprecher Roland Koch. Es sei wichtig Internetnutzer auf die Gefahren hinzuweisen, die es insbesondere bei sozialen Netzwerken gebe, so Koch.

Gewaltdelikte in der Familie verhindern

Zudem rief die Staatsanwaltschaft eine Initiative mit der Landespolizeidirektion und dem Gewaltschutzzentrum Burgenland ins Leben. Ziel sei es, Gewalt im familiären Umfeld zu verhindern, sagte die Geschäftsführerin des Gewaltschutzzentrums, Karin Gölly. Es gehe darum „hochgefährdete Personen bestmöglich zu schützen und schwere Gewaltdelikte möglichst zu verhindern“. Auch dieses Projekt soll demnächst starten.

Link: