Sarközi: Bundesweite Betroffenheit

Die burgenländischen Landespolitiker zeigten sich am Montag über das Ableben von Rudolf Sarközi betroffen. Sie würdigen ihn für seinen Kampf für die Rechte der Roma und Sinti in Österreich.

Für Bundespräsident Heinz Fischer war Rudolf Sarközi ein wertvoller Gesprächspartner. „Er hat in der Zeitgeschichte der Zweiten Republik Großes geleistet hat“ , sagte Fischer. Mit Rudolf Sarközi sei ein außergewöhnlicher und großherziger Mensch von uns gegangen, dessen Lebensweg beeindruckend gewesen sei.

Österreich verliere mit Rudolf Sarközi eine beeindruckende Persönlichkeit, sagte Minister Josef Ostermayer (SPÖ). Seiner Beharrlichkeit und seinem unermüdlichen Einsatz sei es zuzuschreiben, dass das Parlament 1993 einstimmig die Anerkennung der Roma und Sinti als Volksgruppe beschlossen habe. Dieser Beschluss sei ein Meilenstein und könne zweifelsohne als Rudolf Sarközis Lebenswerk bezeichnet werden, so Ostermayer.

Inspiration für ein tolerantes Österreich

Mit dem Tod Rudolf Sarközis habe Österreich einen unermüdlichen Vorkämpfer für Toleranz und Gleichberechtigung verloren, der sich um den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Österreich verdient gemacht habe, sagte Integrationsminister Sebastian Kurz (ÖVP). „Sein unerschrockenes Eintreten gegen Rassismus und Fremdenhass sind zugleich Inspiration und Auftrag für unseren Einsatz für ein offenes und tolerantes Österreich, das den universellen Menschenrechten verpflichtet ist“, so Kurz.

SPÖ-Klubobmann Andreas Schieder würdigte die „unermüdliche Arbeit“ Sarközis. Er sei ein unbeugsamer Kämpfer gegen Intoleranz gewesen und sein Leben und seine Arbeit dem Ziel gewidmet, Diskriminierungen abzubauen und die Lebensbedingungen der Roma und Sinti zu verbessern, so Schieder.

Stimme gegen Intoleranz und Rassismus

Landtagspräsident Christian Illedits (SPÖ) würdigte Sarközi als Vorkämpfer der Gleichberechtigung von Minderheiten. Er sei die glaubwürdige Stimme gegen Intoleranz und Rassismus gewesen, so Illedits.

Rudolf Sarközi sei eine verdienstvolle Persönlichkeit gewesen, die sich immer dafür eingesetzt habe, dass Antisemitismus, Rassismus, Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Ausgrenzung in unserer Gesellschaft keinen Platz mehr haben dürfen, sagte Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ). Dass Roma und Sinti heute die rechtliche Gleichstellung wie die anderen Volksgruppen haben, wäre ohne seinen Einsatz nicht möglich gewesen, so Niessl.

Sarközi sei ein Vorbild, das sein Leben und Bemühen der Gleichstellung der Roma widmete, so Soziallandesrat Norbert Darabos (SPÖ). „Unsere Aufgabe ist es nun die Ziele die sich Sarközi für die Volksgruppe der Roma und Sinti gesetzt hat, weiter zu verfolgen“, so Darabos.

Auch in schwierigen Zeiten für ein Miteinander

„Ein Identitätsstifter ist von uns gegangen“, sagte ÖVP-Landesparteiobmann Thomas Steiner. Sarközis Name werde immer verbunden bleiben mit gegenseitigem Respekt, Verständnis und Toleranz. Auch in schwierigen Zeiten, wie beim Attentat in Oberwart, habe Sarközi für ein Miteinander plädiert, so Steiner.

„Mit Rudolf Sarközi verliert Österreich eine Persönlichkeit, welche nicht nur das Verhältnis der Roma und Sinti zur Mehrheitsbevölkerung sehr positiv geprägt, sondern darüber hinaus ein neues Verständnis für Volksgruppenpolitik eingeleitet hat“, erklärte ÖVP-Volksgruppensprecher Nikolaus Berlakovich zum Ableben von Sarközi. „Sein Tod hinterlässt eine große Lücke“, sagte der Obmann des Europaforum Burgenland, der Zweite Landtagspräsident Rudolf Strommer (ÖVP). „Prof. Rudolf Sarközi war ein unermüdlicher Kämpfer für die Rechte der Roma und Sinti und das Gesicht einer ganzen Volksgruppe“, so Strommer.

Großer Verlust für Oberwart

Auch Oberwarts Bürgermeister Georg Rosner (ÖVP) sagte heute, dass er sehr überrascht und betroffen vom Ableben von Rudolf Sarközi sei. Er verliere damit einen persönlichen Freund. Der Tod von Rudolf Sarközi sei ein schwerer Verlust für Oberwart und für die Volksgruppe der Roma, so Rosner.

Rudolf Sarközi habe Großartiges für seine Volksgruppe geleistet. Er habe dafür gesorgt, dass diese Minderheit in Österreich Gehör und Beachtung finde, sagte die dritte Landtagspräsidentin Ilse Benkö (FPÖ). Am meisten habe sie Sarközis Bereitschaft zum Dialog mit allen Volksgruppen, Interessensgemeinschaften und Parteien beeindruckt. Er habe gegen die gesellschaftliche Ausgrenzung seiner Volksgruppe gekämpft und daher auch selber niemanden vom Dialog ausgeschlossen, so Benkö.

Rudolf Sarközi sei eine beharrliche und zuversichtliche Persönlichkeit gewesen, hieß es von den burgenländischen Grünen. Er habe die Roma und Sinti in Österreich sichtbar gemacht, so Abgeordneter Wolfgang Spitzmüller und Volksgruppensprecherin Anita Malli.

Mit ihm verliere das Burgenland einen Menschen, der unermüdlich für die Gleichstellung der Volksgruppen im Burgenland gekämpft hat. Soziale Gerechtigkeit sei ihm immer ein Herzensanliegen gewesen, sagte LBL-Mandatar Manfred Kölly.

Sarközi habe die Interessen der Roma im Burgenland stets mit Herzblut vertreten, sagt die neue Landessprecherin von NEOS Burgenland, Ulli Koch.

Bollwerk gegen Angst und Vorurteile

Für Bischof Ägidius Zsifkovics bezeichnete Sarközi als großen Baumeister der Humanität und Geschwisterlichkeit, Bollwerk gegen Angst und Vorurteile. Er sei einer der ganz großen des Burgenlandes, der Diözese und der gesamten Republik, ein unermüdlicher, vorbildhafter Verfechter von Selbstbestimmung und Verständigung, von Minderheiten und von einem von einem von Anerkennung, Geschwisterlichkeit und Solidarität getragenen Miteinander, so Zsifkovics.

Auch die Israelitische Kultusgemeinde beklagt den Verlust eines großen Kämpfers gegen Diskriminierung und eines Menschen, den Warmherzigkeit, Humor und unermüdliches Engagement ausgezeichnet haben.

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