Auto: Handy als große Gefahrenquelle

Alleine im Burgenland sind vergangenes Jahr 2.541 Autofahrer beim Telefonieren ohne Freisprecheinrichtung erwischt worden. Das Telefonieren während des Autofahrens bringt ein erhebliches Gefahrenpotential mit sich.

Laut Statistik wird im Burgenland pro Jahr alle vier Stunden ein Handydelikt am Steuer von der Polizei geahndet. Die Dunkelziffer sei aber, so der Verkehrsclub Österreich VCÖ, weitaus höher. Die Gefahr, die vom Telefonieren am Steuer ausgeht, entspreche etwa dem Fahren im betrunkenen Zustand, so Christian Gratzer vom VCÖ. Handytelefonieren während des Lenkens eines Fahrzeuges sei alles andere als ein Kavaliersdelikt. Wer mit dem Handy am Ohr telefoniere, reagiere schlechter und langsamer. Es sei vergleichbar mit einem Alkolenker der 0,8 Promille habe und allein das zeige schon, wie gefährlich das Lenken eines Fahrzeugs während dem Telefonieren sei, so Gratzer.

15 Meter pro Sekunden bei 50 km/h

Besonders dramatisch zeigen sich die Auswirkungen im Ortsgebiet: Bei 50 Stundenkilometern legt das Auto in rund einer Sekunde 15 Meter zurück. Ein durchschnittlicher Blick aufs Handy dauert zwei bis drei Sekunden. Die Devise könne nur lauten „Don´t phone and drive“.

Telefonieren während Autofahrt

ORF

Durch die Ablenkung beim Telefonieren fährt man oft im Blindflug

Die Ablenkung beim Internetsurfen oder beim Schreiben einer E-Mail sei noch viel größer. Man sei dann de facto im Blindflug unterwegs. Das bedeute, dass Gefahren auf der Strasse gar nicht oder zu spät bemerkt würden, was gerade im Ortsgebiet, wo Fußgänger die Strasse überqueren könnten, oft fatal enden könne, so Gratzer. Daher erneuerte der VCÖ seine Forderungen, Telefonieren ohne Freisprechanlage in die Liste der Vormerkdelikte aufzunehmen und den Bildbeweis in Zukunft zuzulassen.