Facebook-Posting sorgt für Politstreit

Ein Facebook-Posting und die Reaktion der FPÖ-Ortsparteiobfrau darauf sorgt für Aufregung in Schattendorf (Bezirk Mattersburg): Ein der FPÖ nahestehender Gemeindebürger beschimpfte den SPÖ-Bürgermeister, die FPÖ-Ortsparteiobfrau unterstützte das Posting.

Die Facebook-Seite des Schattendorfer Bürgers ist voll mit ausländerfeindlichen Postings. Der Mann teilt immer wieder Inhalte, die indirekt dazu aufrufen, Flüchtlinge zu erschießen. In einer persönlich verfassten Mitteilung ließ er sich über den Schattendorfer Bürgermeister Johann Lotter (SPÖ) aus.

Facebook-Posting

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In diesem Posting wird der Bürgermeister beschimpft

Zitat: „Was haben wir für einen bescheuerten Bürgermeister, der das zulässt, hat der keine Eier...SOLL ER SICH ENDLICH VERPISSEN...Diese SPÖ und ÖVP sind wirklich Riesen VOLKSverräter und Österreich Hasser von den kleinen bis zum Fischer dem Nudelaug...“

Facebook-Posting

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Das „Like“ von FPÖ-Ortsparteiobfrau Guttmann

FPÖ-Ortsparteiobfrau Karin Guttmann kommentierte das Posting mit einem Daumen-Hoch - das Facebook-Symbol für Zustimmung. Darauf aufmerksam wurde Vizebürgermeister Thomas Hoffmann (SPÖ). Eine solche Sprache habe in der Schattendorfer Gemeindestube nichts verloren, so Hoffmann.

Guttmann zur öffentlichen Entschuldigung bereit

Guttmann nahm inzwischen auf Facebook zu der Sache Stellung und sagte auch gegenüber dem ORF Burgenland, dass ihre Zustimmung nicht auf den Bürgermeister bezogen gewesen wäre, sondern auf einen von ihr längst geforderten Informationsabend bezüglich der Flüchtlingssituation in Schattendorf. „Sollte das jemand missverstanden haben, bin ich gerne bereit, mich öffentlich zu entschuldigen“, so Guttmann.

FPÖ-Chef Tschütz: „Nicht in Ordnung“

In dem Posting selbst war allerdings keine Rede von einem Informationsabend oder sonst mangelnder Information über das Unterbringen von Flüchtlingen in der Gemeinde. FPÖ-Landesparteichef und Landeshauptmann-Stellvertreter Johann Tschürtz entschuldigte sich im Namen seiner Parteikollegin: „Das ist sicher nicht in Ordnung.“ Sie habe das aber wirklich nicht in Bezug auf diese Aussagen gemeint. „Das würde sie gegenüber dem Bürgermeister nie sagen“, so Tschürtz.

Auch der Gemeindebürger selbst entschuldigte sich mitterlweile beim Bürgermeister - auf der Facebook-Seite „I love Schattendorf“.

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