Simandl: Prozessvorbereitungen laufen

Die Vorbereitungen für den Strafprozess gegen Ex-BEGAS-Vorstand Rudolf Simandl laufen auf Hochtouren. Ein Sachverständiger prüft, ob und in welchem Ausmaß Simandl verhandlungsfähig ist. Laut seinem Anwalt ist Simandl nach wie vor schwer depressiv.

Drei Jahre hatte die Staatsanwaltschaft gegen Rudolf Simandl ermittelt. Seit Anfang Dezember ist die Anklage rechtskräftig. Simandl werden Untreue, Veruntreuung, schwerer Betrug und Geschenkannahme vorgeworfen. Er soll die BEGAS jahrelang gleichsam als Selbstbedienungsladen missbraucht haben. Der Schaden: mehr als vier Millionen Euro.

Verteidiger: Simandl nicht ansprechbar

Simandl war im April 2013 in Untersuchungshaft. Nach rund drei Wochen wurde er wegen schwerer Depressionen entlassen. Laut seinem Anwalt Roland Kier hat sich Simandls Gesundheitszustand seither nicht gebessert. Es sei nicht möglich, mit seinem Mandaten den Akt zu besprechen und eine Verteidigungsstrategie festzulegen, so Kier.

Ob Simandl tatsächlich so schwer krank ist, dass er nicht oder nur eingeschränkt an der Verhandlung teilnehmen kann, das prüft derzeit ein Sachverständiger im Auftrag des für den Prozess zuständigen Landesgerichtes Eisenstadt. In seiner Abwesenheit könnte nicht gegen ihn verhandelt werden. Der Sachverständige kann veranlassen, dass Simandl an jedem Verhandlungstag nur kurz, etwa eine Stunde, einvernommen werden kann. Das würde den Prozess enorm in die Länge ziehen. Entschieden wird das frühestens Mitte März.

Akt umfasst 30.000 Seiten

Erst danach kann die zuständige Richterin Karin Knöchl Beginn und Fahrplan des Prozesses festlegen. Sie konzentriert sich seit Anfang Februar ganz auf dieses Verfahren und arbeitet sich durch den Akt. Er besteht aus 63 Bänden zu jeweils mindestens 500 Seiten.

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