Skifahren wird immer teurer für Familien

Skifahren ist ein teures Vergnügen geworden. Allein die Liftkartenpreise sind in Österreich innerhalb von zehn Jahren um mehr als 40 Prozent gestiegen. Auch in den Schulen im Burgenland gibt es nur noch eine abgespeckte Wintersportwoche.

Die Skifahrernation Österreich hat ein Nachwuchsproblem. Immer weniger Familien können sich den Wintersport in den Bergen leisten, sagte Freizeit und Tourismusforscher Peter Zellmann. „Der Tagesausflug wird zunehmend in Frage gestellt, da passiert der sogenannte Ausstieg aus dem Skilauf. Heute sagen 60 Prozent der Österreicher, dass sie gar nicht mehr Skifahren. Anders sieht das die Tourismuswirtschaft, die sagen, dass alles in Ordnung ist“, so Zellmann.

Laut dem Tourismusforscher seien die Wochenangebote beim Skiurlaub immer schon ein Angebot für die obere Mittelschicht gewesen. Allerdings für den Gelegenheitsskiläufer, oder für die Tagesgäste, ist dann die 51 Euro Tageskarte die richtige emotional verständliche Ausrede, mit dieser Sportart erst gar nicht anzufangen.

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Skifahren wird für Familien immer teurer

Schulskiwoche bereits Geschichte

Auch die klassische Wintersportwoche in den burgenländischen Schulen - mit Betonung auf Woche - ist längst Geschichte, erklärte Landesschulratspräsident Heinz Josef Zitz. „Die Wintersportwochen wie wir sie früher gekannt haben werden kürzer. Die Schulen fahren derzeit zwei bis vier Tage, weil es teuer ist“, so Zitz.

Immer weniger Winterurlauber auf den Bergen - davon profitiert aber indirekt der Tourismus im Burgenland, erklärte Tourismusforscher Zellmann. Denn das Burgenland sei in seiner Angebotsstruktur schon immer Skialpin unabhängig gewesen - allerdings müsse man sich wirklich um ein Winterangebot kümmern, so der Experte.

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Skifahren wird immer mehr zum Luxus

Unterstützte Skiwoche in Altenmarkt

Ein Fixpunkt für burgenländische Kinder und Jugendliche bleibt aber nach wie vor die Skiwoche in Altenmarkt-Zauchensee, die Land und Energie Burgenland unterstützen. Jährlich nehmen daran in den Semesterferien rund 150 Kinder teil. Die Kosten für den Aufenthalt inklusive Hin- und Rückreise, Vollpension und Skikurs - jedoch ohne Liftkarte - kommen pro Kind auf 300 Euro.

Billiger wird der Winterurlaub in den Bergen in Zukunft bestimmt nicht. Allein schon, weil ab April die Umsatzsteuererhöhung bei Nächtigungen von zehn auf 13 Prozent in Kraft tritt.

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Ein Preisbeispiel für einen Skiurlaub

Teures Pistenvergnügen durchgerechnet

Wenn eine vierköpfige Familie - zwei Erwachsene und zwei Kinder sechs und zehn Jahre alt - beispielsweise in den Semesterferien, in der Hauptsaison, eine Woche lang am Nassfeld in Kärnten auf Skiurlaub fahren möchte, kommt einiges an Kosten auf die Familie zu, auch wenn mit eigenem Pkw und gesamter Schi-Ausrüstung angereist wird.

Eine Ferienwohnung ohne Verpflegung kommt etwa auf 840 Euro pro Woche. Dazu kommt noch der Familienskipass von insgesamt 690 Euro. In Summe sind das für die ganze Familie mehr als 1.500 Euro, ohne Essen und Trinken. Weiteres Beispiel: Ein 3-Stern Hotel mit Halbpension am Nassfeld kommt durchschnittlich auf 1.500 Euro - mit den Liftkarten um 690 Euro ergibt das in Summe fast 2.200 Euro. Zum Vergleich: Für eine Woche Strandurlaub in Ägypten „All-inclusive“ im Fünf Sterne Hotel in den Semesterferien zahlt man für die gesamte Familie etwa 1.600 Euro.