Schlechtes Jahr für Burgenlands Wälder

Der Wald ist im Burgenland ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Rund ein Drittel der Landesfläche ist bewaldet. Im Vorjahr hatten viele Waldbauern mit dem Borkenkäfer in den Fichtenkulturen zu kämpfen.

In den burgenländischen Wäldern wird über den Herbst und Winter Holz geschlägert. Das Wetter ist für diese Arbeit ist jetzt besonders optimal. Allerdings die Wetterkapriolen im Vorjahr hätten so manchen Wäldern zugesetzt, sagte der Forstexperte der burgenländischen Landwirtschaftskammer Herbert Stummer. Aber nicht nur die Hitze habe den Wäldern geschadet.

Schlechtes Wetter und lästige Borkenkäfer

Am Beginn des vergangenen Jahres habe man die Eisbruchschäden aufarbeiten müssen. Vor allem die Regionen auf der Rosalia und dem Geschriebenstein seien betroffen gewesen. Im März sei das Sturmtief Niklas über weite Teile Österreichs gezogen. Man sei zwar von flächigen Schäden verschont geblieben, aber es habe sehr viele einzelne Schäden gegeben. Dann seien die extremen Temperaturen und der fehlende Niederschlag dazugekommen, so Stummer.

Wald

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Der Borkenkäfer richtete großen Schaden in den heimischen Wäldern an

In den Trockenperioden hat sich im Vorjahr der Borkenkäfer stark vermehrt und ausgebreitet. Dementsprechend groß seien die Schäden, sagte Stummer. Man habe versucht die Leute darauf aufmerksam zu machen und betroffene Bäume zu suchen. Man habe daher sehr viele kleine Einsatzgebiete gehabt und diese Kleinmengen müsse man auch irgendwie an die Industrie vermarkten.

Viel Aufwand für wenig Ertrag

Dazu komme noch die ungünstige Zeit, denn eine Fichte würde im Sommer normalerweise nicht geschlägert. Der Waldbesitzer habe also viel Aufwand für wenig Holzmenge gehabt die er nun zu einem schlechten Preis verkaufen müsse, so Stummer.

Längerfristig werde, nicht nur wegen Trockenheit und Borkenkäfer, der bei uns unnatürlich hohe Fichtenbestand zurückgehen, so Stummer. Ein Grund dafür sei, dass bei Aufforstungen für das Burgenland künftig nur mehr standorttypische Bäume, wie etwa Eichen, Hainbuchen und je nach Region verschiedene Wildobstsorten, zum Einsatz kommen würden.