Landesholding soll Markt-Player werden

Die Landesholding soll nach dem Umbau nächstes Jahr zum Markt-Player werden, so Wirtschaftslandesrat Alexander Petschnig (FPÖ). Der Proporz solle beendet werden, sagte Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ).

Die burgenländische Landesholding wurde im Dezember 2005 unter anderem mit dem Ziel gegründet, die Vorteile der damals eingeführten Gruppenbesteuerung zu nutzen. In der Holding wurden dann nach und nach die wichtigsten Landesbeteiligungen und Unternehmen vereint - von der Energie Burgenland bis zu den Technologiezentren - insgesamt sind es derzeit 94 Beteiligungen.

171 Beteiligungen unter einem Dach

Im neuen „Konzern Burgenland“ sollen künftig alle 171 Landesbeteiligungen operativ eingebunden werden. Man wolle nicht mehr „als politikbestimmte landesnahe oder ausgegliederte Gesellschaft“ wahrgenommen werden, sondern als „Player am Markt“, erklärte Petschnig am Donnerstag vor Journalisten in Eisenstadt. Rund 4.500 Mitarbeiter werden in der Holding beschäftigt sein, die Bilanzsumme werde rund 2,4 Milliarden Euro betragen -und man wolle den Proporz in allen Beteiligungen beenden, so Niessl.

Niessl: „Niemand wird entlassen“

Die ÖVP spricht in diesem Zusammenhang von „Postenschacher“ und „Machtmissbrauch“ durch die rot-blaue Landesregierung. Ein Vorwurf, den sowohl Niessl, als auch der künftige Geschäftsführer der Holding, Hans Peter Rucker, zurückweisen. „Da gehts nicht um irgendeine Parteinähe, sondern da gehts um effiziente Strukturen“, so Rucker. „Professionalisierung, die mit der ÖVP nicht möglich war“, so Niessl. „Es wird aufgrund dieser Umstrukturierungen niemand entlassen“, wiewohl es Veränderungen geben werde.

Manfred Kölly vom Bündnis Liste Burgenland (LBL) übt an der der Landesholding scharfe Kritik. Er sieht eine Fortsetzung von „Freunderlwirtschaft“ und „Postenschacher“. Von Transparenz und Kontrolle, wie von der FPÖ versprochen, sei bei den Regierungsparteien weit und breit nichts zu sehen, so Kölly.

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