Ablenkung häufigste Unfallursache

Ablenkung als Unfallursache - nimmt rapide zu. Telefonieren und sogar SMS-Schreiben am Steuer sind gemeinsam mit anderen Ablenkungsfaktoren schon für 37 Prozent aller Verkehrstoten verantwortlich.

Das Kuratorium für Verkehrssicherheit startet eine einschlägige Kampagne, die am Mittwoch gemeinsam mit einer vorläufigen Verkehrsunfall-Statistik für 2015 in Eisenstadt präsentiert wurde. Von Jänner bis Mitte November 2015 gab es im Burgenland 19 Verkehrstote, um zwei weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.

Deutlich verändert haben sich jedoch die Ursachen für Unfälle mit tödlichem Ausgang. Ablenkung steht mittlerweile an erster Stelle. Waren 2013 noch 22 Prozent aller Verkehrstoten auf Ablenkung zurückzuführen, stieg dieser Anteil im Vorjahr auf 31 Prozent und heuer auf 37 Prozent. Wichtigste Ablenkungsursache ist das Telefonieren ohne Freisprechanlage. An zweiter Stelle folgt bereits das SMS-Schreiben am Steuer.

Verkehrsunfallbilanz PK

ORF

Landeshauptmannstellvertreter Johann Tschürtz (FPÖ) und Sabine Kaulich vom Kuratorium für Verkehrssicherheit bei der Pressekonferenz

Viele Ablenkungsfaktoren

Es gibt aber noch viele weitere Ablenkungsfaktoren, sagte der für Verkehrssicherheit zuständige Landeshauptmannstellvertreter Johann Tschürtz (FPÖ). „Essen im Auto, CD-Wechseln, Rauchen - es geht sogar soweit, dass man auf den Rücksitz greift oder sich zu den Kindern umdreht“, so Tschürtz. Telefonieren ohne Freisprechanlage verfünffacht das Unfallrisiko, trotzdem machen das österreichweit täglich 900.000 Lenker.

Zusätzlich werden 200.000 SMS von Fahrzeuglenkern verschickt, bei Moped-Lenkern ist SMS-Schreiben sogar die wichtigste Ablenkungs-Ursache. „Ein Großteil der Ablenkungsunfälle passiert im Ortsgebiet - genau dort, wo bei jedem Meter ein unvorhersehbares Ereignis stattfinden kann, auf das man reagieren muss“, sagte Sabine Kaulich vom Kuratorium für Verkehrssicherheit.

Lenker telefoniert mit Handy

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Telefonieren ohne Freisprechanlage verfünffacht das Unfallrisiko

Konzentrierter Autofahren

Kaulich appelliert, sich beim Lenken von Fahrzeugen voll darauf zu konzentrieren. Um zu zeigen, was andernfalls passieren kann, hat das Kuratorium für Verkehrssicherheit auch ein Online-Spiel zum Thema Ablenkung am Steuer entwickelt.