Smart Meter Austausch beginnt

In den burgenländischen Haushalten werden bis 2019 die Stromzähler ausgetauscht. Die altbekannten mechanischen Geräte werden durch digitale Zähler ersetzt, sogenannte Smart Meter. Als erster Bezirk wird Jennersdorf umgerüstet.

Smart Meter verbrauchen weniger Strom und bringen auch sonst einige Vorteile. Der Tausch der Geräte bedeutet für die Kunden keine finanzielle Belastung. Das Haus von Familie Prem-Zotter in Mühlgraben wird mit Erdwärme geheizt. Deshalb müssen hier zwei Stromzähler getauscht werden. Trotzdem dauert der Wechsel nur eine halbe Stunde. Während ein Techniker die Geräte tauschte, informierte Jürgen Zach von der Firma Netz Burgenland über die Vorteile der Smart Meter.

Die neuen Stromzähler erlauben Fernablesung und helfen Strom sparen. „Der Zähler braucht weniger Strom als der alte elektromechanische Zähler und der Kunde hat einen transparenten Blick auf seinen Stromverbrauch. Er kann Stromfresser oder defekte Geräte erkennen und wir müssen nicht mehr ablesen gehen. Das ist eine Einsparung für den Netzbetreiber, aber auch eine Bequemlichkeit für den Kunden, denn der mußte sonst zu Hause sein, oder selbst den Zähler ablesen“, so Peter Sinowatz, Geschäftsführer von Netz Burgenland.

Austausch Stromzähler, Smart Meter

ORF

Der Tausch vom alten Stromzähler auf Smart Meter ist schnell erledigt

Stromverbrauch wird täglich übermittelt

Bis jetzt wurde der Strom einmal im Jahr abgelesen. Die Smart Meter übermitteln den Stromverbrauch täglich nach Eisenstadt zur Netz Burgenland. Steigt der Stromverbrauch sprunghaft an, weil etwa ein Gerät defekt ist, wird der Kunde informiert. Alle Details zum Zählertausch bekommen die Haushalte schriftlich.

Austausch Stromzähler, Smart Meter

ORF

Jürgen Zach erklärt Ursula Prem wie die neuen Stromzähler funktionieren

Verschiedene Tarife möglich

„Wir haben vor einigen Wochen von der Netz Burgenland einen Brief bekommen, wo über den Zählertausch informiert worden ist. Zirka vor zwei Wochen haben wir den Tauschtermin bekommen“, so Ursula Prem aus Mühlgraben. Die Smart Meter sind nicht nur bequem und effizient. Sie dokumentieren auch den individuellen Stromverbrauch des Kunden und ermöglichen maßgeschneiderte, zeitvariable Tarife.

„Es wäre zum Beispiel ein Wochenendtarif für Pendler möglich, oder ein Tarif, der sich an der Erzeugung orientiert - ist viel Strom aus der erneuerbaren Energie verfügbar, könnte der Strompreis günstiger sein, wenn weniger Strom im Netz ist, könnte er teurer sein. Es gibt eine Fülle an möglichen Tarifmodellen in Zukunft“, sagte Sinowatz. Der Austausch der Stromzähler beginnt im Landessüden und endet 2019 im Bezirk Neusiedl am See.

E-Control: „Kein gläserner Haushalt“

Johannes Mayer von der Energie-Regulierungsbehörde E-Control war am Dienstagabend zu diesem Thema Gast in Burgenland heute. Er sprach mit Martin Ganster über die Smart Meter. „Smart Meter ist eine Messeinrichtung - nicht mehr und nicht weniger“, so Mayer. Es sei nicht der Beginn eines „gläsernen Haushaltes“, meinte Mayer.

"Eben nicht, weil es in der untersten Ausbaustufe nur einen Wert gibt. Bei anderen ist es so, dass man einmal am Tag einen Wert übermittelt. Das ist hochsicher, genauso wie bei Bankgeschäften wird das verschlüsselt und übermittelt - hier besteht auch nicht die Gefahr, dass ein Dritter Zugang zu den Daten bekommen würde, "so Mayer. Verweigern könne man die neuen Zähler nicht, die würden kommen, so Mayer, aber man könne sich die jeweilige Ausbaustufe aussuchen - das müsse man vor dem Einbau sagen.

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Martin Ganster im Gespräch mit Johannes Mayer von E-Control

Link: