Drei Fälle von Wilderei beschäftigen Polizei

Schon vorige Woche hat die Polizei die Ermittlungen wegen zwei illegal abgeschossener Hirsche in Donnerskirchen und Lockenhaus aufgenommen. Am Dienstag wurden drei weitere Fälle im Bezirk Oberpullendorf bekannt.

In der Gemeinde Ritzing fanden zwei Jagdpächter eine schon leicht verweste Hirschkuh, in Lackendorf war es ein Förster, der einen bereits stark verwesten abgeschossenen Hirsch fand. Das dritte Tier, ein Reh, wurde in Neckenmarkt erlegt. Wer für die Abschüsse verantwortlich ist, ist wie bei den früheren Fällen unbekannt.

Wilderer, Reh

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Der Jagdleiter im Revier Neckenmarkt, Franz Rittenbacher, glaubt an Wilderei

Doch der Jagdleiter im Revier Neckenmarkt, Franz Rittenbacher, hielt es für sehr wahrscheinlich, dass es Wilderer waren. Die andere Möglichkeit wäre, dass legale Jagdkollegen das Wild angeschossen hatten und es später nicht mehr finden konnten.

Jagdleiter glaubt an Wilderei

„Natürlich ist das immer im Bereich des Möglichen. In den besagten Fällen ist das aber auszuschließen, weil die Treffer gut waren und dadurch die Fluchtstrecken sehr eingeschränkt werden konnten. Da die Tiere nicht irgendwo im Gebüsch lagen, sondern auf freien Flächen, hätten diese eigentlich gefunden werden müssen“, sagte Rittenbacher.

Wilderer, Reh

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Die geschossenen Tiere lagen auf freien Flächen

6.000 Euro Schaden

Alle drei Tatorte liegen in einem Umkreis von etwa fünf Kilometern. Der finanzielle Gesamtschaden beträgt mehr als 6.000 Euro. Doch das Problem mit den Wilderern sei ein anderes, sagte Rittenbacher. „Da geht es nicht darum, ob jetzt ein paar Stücke fehlen. Wilderei ist eine Straftat, und der Gesetzgeber wird sich etwas dabei überlegt haben, dass er das in die Hände der Jäger gelegt hat, damit der Wildbestand dementsprechend reguliert wird“, so Rittenbacher.

Das Motiv sei schwer erklärbar, meinte Landesjägermeister Peter Prieler. „Es macht einfach keinen Sinn, Wildtiere zu schießen und sie dann liegen zu lassen. Wir schießen sie und wollen sie auch zum Essen nutzen - das ist das Ziel einer vernünftigen Wildbewirtschaftung“, so Prieler. Die Beamten der Polizei Horitschon ermitteln, auch das Landeskriminalamt ist im Einsatz. Unklar ist, ob ein Zusammenhang mit den früheren Abschüssen in Lockenhaus und Donnerskirchen besteht.

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