Brüssel: Eisenstädter schildert Eindrücke

Auch nach der Festnahme von 16 Verdächtigen geht in Brüssel die Jagd nach mutmaßlichen Terroristen weiter. ORF-Burgenland-Redakteurin Miriam Machtinger hat den Eisenstädter Unternehmensberater Peter Kögler in Brüssel erreicht.

Kögler ist seit Jahresbeginn in Brüssel und beschrieb im Interview seine Eindrücke von der Situation. Die Lage in Brüssel sei ganz ungewöhnlich. Wenn man durch die Stadt gehe, bemerke man es sofort, so Kögler. Am Samstag konnte man nicht einkaufen gehen, da alle Geschäfte geschlossen waren, sagte Kögler.

„Vor den Einkaufszentren sind Soldaten und Polizisten herumgestanden. Gestern waren bei einem kleinen Kirtag wenige Menschen, aber viele Soldaten. Es schaut ein bisschen nach Belagerungszustand aus. Es ist unangenehm, weil die U-Bahnen nicht fahren. Aber bei dieser Bedrohung ist mir jetzt recht, dass ich zu Fuß gehe und nicht die U-Bahn nehme“, so Kögler. Er gehe derzeit auch nicht ins Büro, sondern arbeite von Zuhause aus. Er fühle sich derzeit nicht bedroht und wenn man nicht unbedingt zu großen Menschenversammlungen gehe, sei die Gefahr minimal, sagte Kögler.

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Reimon: Anschläge Thema im EU-Parlament

Der burgenländische EU-Abgeordnete Michel Reimon von den Grünen ist auf dem Weg nach Straßburg, wo von Montag bis Donnerstag das EU-Parlament zur Plenartagung zusammenkommt. Er selbst sei vor zehn Tagen das letzte Mal in Brüssel gewesen, sagte Reimon Montagvormittag vor seinem Abflug nach Straßburg. Für die Tagung im EU-Parlament gelte erhöhte Sicherheitstufe, sonst sei alles wie immer. Er habe als EU-Parlamentarier auch keine gesonderten Verhaltensregeln bekommen, so Reimon. Die Anschläge in Paris und Antiterrormaßnahmen sind auch Themenschwerpunkt im EU-Parlament.

In Brüssel sind auch die EU-Ministerräte zu den Bereichen Bildung und Jugend am Montag von der höchsten Terror-Alarmstufe überschattet. Die österreichischen Vertreterinnen Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) und Sophie Karmasin (ÖVP) sagten ihre Teilnahme ab. Am Nachmittag wird Finanzminister Hans Jörg Schelling (ÖVP) an der außerordentlichen Sitzung der Eurogruppe teilnehmen.

„Die Operation ist noch nicht beendet, sie muss weitergehen“, sagte der belgische Innenminister am Montag über die weitere Jagd auf Terroristen. Der Terrorverdächtige Salah Abdeslam, der vermutlich an den Pariser Attentaten mit insgesamt 130 Toten beteiligt gewesen sein soll, wird in Brüssel vermutet.