Rumänien: Containerdorf für Roma

Das burgenländische Jugendrotkreuz hat für acht Romafamilien im rumänischen Siebenbürgen eine Containersiedlung errichtet. Investiert wurden 30.000 Euro. Bis jetzt hausten 30 Menschen in Erdlöchern und Holzverschlägen.

Seit diesem Wochenende haben die Menschen erstmals in ihrem Leben ein festes Dach über dem Kopf. Die Romafamilien mit ihren vielen Kleinkindern leben in dem Dorf Blajel außerhalb der Gesellschaft. Sie hausen in nassen Erdlöchern, über Holzprügel sind Planen gespannt, die kaum Schutz vor Wind und Wetter bieten, gekocht wird in zurecht gehämmerten Ölfässern.

Mit der Aktion „Ein Bett für Kinder“ errichtete das Jugendrotkreuz nun für die Familien eine Containersiedlung. Das Projekt wurde vor Ort von Erich Halwax geleitet. Rechtzeitig vor dem Winter wurde alles fertig. Allerdings war die Errichtung der neuen Unterkünfte mit einer Bedingung verbunden, erklärte der Leiter des burgenländischen Jugendrotkreuzes, Erwin Deutsch.

Containerdorf Roma

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So lebten die Romafamilien vorher

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Die Containersiedlung wurde vom burgenländischen Jugendrotkreuz errichtet

Schulunterricht war Bedingung

„Was wir bewirken wollen ist, dass die Kinder in die Schule gehen. Ich denke mir, dass Bildung die einzige Möglichkeit ist, aus diesem Teufelskreis auszubrechen und das ist eine Grundbedingung. Ohne Schulbesuch der Kinder, würde ich dieses Projekt nicht umsetzen“, erklärte Deutsch.

Die Kinder erhalten nun erstmals und regelmäßig Unterricht in eigens errichteten Containerklassen. Energie Burgenland-Vorstandsdirektor Michael Gerbavsits hat sich vergangenen Sommer ein Bild über die katastrophalen Lebensumstände der Familien gemacht und beschlossen das Projekt des Jugendrotkreuzes zu unterstützen. Gerbavsits war bei der Eröffnung der Containersiedlung dabei.

Containerdorf Roma

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Schulbesuch war Bedingung

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Die Container sind zweckmäßig eingerichtet

Projekt soll Kindern Zukunft bieten

„Uns geht es gut im Burgenland. Wir sind ein Leitbetrieb. Wir haben eine große soziale Verantwortung, die wir primär natürlich im Burgenland wahrnehmen. Aber wir leben in der europäischen Gemeinschaft und wenn man sieht, wie diese Menschen bisher gelebt haben, kann man sich schwer vorstellen, dass es das in Europa überhaupt gibt. Wir haben vor allem durch die zur Verfügungstellung von Transportkapazitäten dazu beigetragen, dass dieses Projekt hier umgesetzt werden konnte“, so Gerbavsits.

Der Übergabe der Wohncontainer haben die Familien in den vergangenen Wochen entgegen gefiebert. Dementsprechend groß war die Freude. Neben dem Jugendrotkreuz unterstützen rumänische Behörden und Vereine aus Norwegen und Großbritannien das Projekt, um vor allem den Kindern bessere Zukunftschancen bieten zu können.