Neue Leitung für Landesholding

Der neue Chef der burgenländischen Landesholding heißt Hans Peter Rucker. Der 48-jährige Jennersdorfer, derzeit noch Erste Bank Direktor, wird ab Jänner 2016 diese Holding managen.

Damit übernimmt Rucker eine Holding in der insgesamt 170 Landesunternehmen und Beteiligungen gebündelt sind. Es gehe um besseres Service, Effizienzsteigerung und Kostenersparnis, hieß es seitens der Landespolitik. Das Schlagwort dazu sei „Konzern Burgenland“.

Südburgenländer kommt aus der Bankenbranche

Hans Peter Rucker stammt aus Jennersdorf, ist 48 Jahre alt, verheiratet und Vater einer Tochter. Er ist in Wirtschaftskreisen kein Unbekannter. Er kommt aus der Bankenbranche. Derzeit ist er noch Landesdirektor der Erste Bank. Außerdem ist Rucker Aufsichtsratschef der Energie Burgenland, er gehört zum Aufsichtsrat der Wohnbau Burgenland GmbH und war bisher auch im Aufsichtsrat der Burgenland Holding.

Präsentation Konzern Burgenland

ORF

Rucker wird ab Jänner 2016 für die Landesholding zuständig sein

Ab Jänner ist er Chef dieser Landesholding. Nach einem externem Auswahlverfahren wurde Rucker von der Regierung bestellt, zunächst für fünf Jahre. Es sei eine sehr wichtige Aufgabe und er habe das Gefühl, dass man in dieser Aufgabe auch sehr viel gestalten könne, so Rucker.

170 Landesunternehmen sollen eingegliedert werden

Zur Holding gehören beispielsweise Teile der Energie Burgenland oder die Technologiezentren. Nach und nach sollen 170 Landesunternehmen eingegliedert werden. Geschaffen werde damit, was im rot-blauen Regierungsübereinkommen fixiert wurde, ein sogenannter „Konzern Burgenland“, sagte Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ). Man wolle im Verwaltungsbereich die besten Strukturen aller österreichischen Bundesländer haben. Man wolle in der Landesholding ebenfalls die modernsten Strukturen aller Bundesländer haben, dies sei der Anspruch, so Niessl.

Die Rede ist dabei von Effizienzsteigerung und Einsparungseffekten. Wirtschaftslandesrat Alexander Petschnig (FPÖ) nannte als Beispiel etwa die Gruppenbesteuerung laut Körperschaftssteuergesetz, wo man Verluste einer Tochtergesellschaft mit den gewinnen einer anderen Tochtergesellschaft gegenrechnen könne.

Synergien sollen genutzt werden

Im Zuge der Umsetzung soll die Zahl der Geschäftsführer deutlich reduziert und der Proporz abgeschafft werden. Der Konzern Burgenland werde eine Bilanzsumme von rund 2,4 Mrd. Euro haben. Landesverwaltung und alle Beteiligungen zusammen beschäftigen rund 9.000 Mitarbeiter.

Man wolle die Synergien nützen, meinte Niessl und nannte als Beispiele die EDV sowie Support-Leistungen. Rechts- und Umweltgutachten etwa sollen durch eine zentrale Stelle ausgearbeitet werden.

Untergebracht wird die Landesholding im Technologiezentrum in der Landeshauptstadt Eisenstadt. Zunächst sollen insgesamt fünf Mitarbeiter angestellt sein. Rucker, 25 Jahre in Funktionen im Banken- und Finanzsektor tätig, sei der in einem Assessment Bestgereihte von zehn Bewerbern und kenne auch die Strukturen und die Wirtschaft des Landes.

ÖVP und LBL orten weiteren SPÖ-Machtausbau

Die ÖVP Burgenland kritisierte den Plan alle Beteiligungen des Landes unter einem Konzerndach zu versammeln. Der Grundgedanke sei zwar gut, weil dadurch Effizienzsteigerungen möglich wären. Die rot-blaue Umsetzung werde aber unter den Vorzeichen Postenschacher und Machtmissbrauch stehen, teilte Landesgeschäftsführer Christoph Wolf in einer Aussendung am Dienstagnachmittag mit. Während Niessl sich noch mehr Macht verschaffe, sehe Tschürtz wieder einmal tatenlos zu, so Wolf.

Auch Landtagsabgeordneter Manfred Kölly vom Bündnis Liste Burgenland übte Kritik an der Bestellung von Rucker zum Geschäftsführer der Landesholding. Niessl habe damit einen weiteren Schritt in Richtung Alleinherrschaft im Burgenland gesetzt, teilte Kölly in einer Aussendung mit.