Flüchtlingskinder: Lehrer werden geschult

Die Integration von Flüchtlingskindern in den Schulunterricht ist angesichts der aktuellen Lage eine Herausforderung. Jetzt startet die Pädagogische Hochschule Burgenland ein Fortbildungsprogramm für Lehrerinnen und Lehrer.

150 Flüchtlingskinder besuchen derzeit burgenländische Schulen, 30 bis 35 dieser Kinder sind mit der aktuellen Flüchtlingswelle ins Land gekommen. Sie werden allesamt gemeinsam mit den einheimischen Schülern unterrichtet. Man wolle Ghettoklassen vermeiden, sagte Karin Vukmann-Artner vom Landesschulrat - zum einen aus Gründen der sozialen Integration, aber auch weil sprachliche Integration nur anhand von Vorbildern funktioniere.

Schulung der Lehrerinnen und Lehrer

ORF

Der Landespolizeidirektor schilderte den Seminarteilnehmern seine Eindrücke

Erfahrungsberichte von Verantwortlichen

Am Mittwoch fand der erste Seminar- und Informationstag für Lehrerinnen und Lehrer an der Pädagogischen Hochschule in Eisenstadt statt. Dabei erzählten auch die Verantwortlichen, wie sie selbst die aktuelle Flüchtlingswelle erlebten - beispielsweise in Nickelsdorf, wo die Polizei ganz bewusst auf Grenzkontrollen verzichtete. Der Schengener Grenzkodex gebe eine derartige Möglichkeit rechtlich auch her, dass man aus humanitären Gründen auf Kontrollen verzichtet, erklärte Landespolizeidirektor Hans Peter Doskozil.

Schulung der Lehrerinnen und Lehrer

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Seminarteilnehmer

Bewusstsein für Erfahrungen der Kinder schaffen

130 Lehrerinnen und Lehrer informierten sich am ersten Seminartag darüber, wie die Integration von Flüchtlingskindern am besten gelingen könne. Man wolle bewusst machen, welche Erfahrungen diese Kinder mitbrächten, wie mit ihnen sorgsam umgegangen werden müsse und dass die Kinder ein Gesicht hätten und nicht eine Gruppe Flüchtlinge darstellten, sagte Ingrid Strobl-Zuchtriegl von der Pädagogischen Hochschule. Die Pädagogische Hochschule plant schon weitere derartige Seminare, und auch Onlinekurse zum Thema werden angeboten.