Tote auf A4: 52 Leichen identifiziert

Von jenen 71 toten Flüchtlingen, die Ende August in einem Lkw bei Parndorf gefunden wurden, sind 52 identifiziert. Die Gemeinde Nickelsdorf stellte die Sterbeurkunden aus. Das Landeskriminalamt versucht die Identität der weiteren Leichen zu klären.

Die Beamten rechnen aber damit, dass einige wenige nicht identifiziert werden können. „Wir haben sehr gute Erfahrungen, dass die Leute aus Deutschland, Spanien oder Schweden angereist sind. Wir nehmen vor Ort DNA-Proben, die mit den unbekannten Toten verglichen werden und durch den Abgleich auch eindeutig zu indentifizieren sind“, so Kriminalbeamter Christian Rosenich.

Nachzieher 71 Leichen

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Urkunde mit Todesursache

Mundhöhlenabstriche zur Klärung

Bei den DNA-Proben handle es sich üblicherweise um Mundhöhlenabstriche, so Rosenich. „Wir haben auch Proben aus dem Ausland erhalten, teilweise über ausländische Polizeibehörden, die uns das dann zur Verfügung gestellt haben. Teilweise haben wir auch Angehörige gehabt, die im Iran in ein Labor gegangen sind, dort die Proben abnehmen haben lassen, und von dort wurde es direkt an uns versendet. Teilweise haben uns Angehörige Bluttropfen in einem Brief geschickt - das war auch auswertbar“, sagte Rosenich.

Nachzieher 71 Leichen

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Die Sterbeurkunde werden direkt im Gemeindeamt Parndorf abgeholt

Sterbeurkunden werden persönlich abgeholt

Bei den identifizierten Toten handelt es sich um Männer, Frauen und Kinder aus dem Irak, Afghanistan, aus dem Iran und aus Syrien, im Alter von 56 Jahren bis zehn Monaten. Die Gemeinde Nickelsdorf stellt die Sterbeurkunden für all diese Menschen aus, weil die Leichen in Nickelsdorf aus dem Todes-Lkw geborgen wurden. Die Sterbeurkunden wurden dann auch persönlich aus Nickelsdorf abgeholt, erzählte Amtsleiter Paul Haider.

„Sie kommen zu mir - Geschwister, Neffen - und holen die Unterlagen, damit sie die Leichen freigegeben bekommen und sie dann eben beerdigen können, oder in ihr Heimatland transportieren können“, so Haider. Zehn bis zwölf weitere Leichen sollen noch identifiziert werden.

Nachzieher 71 Leichen

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Auf dem Parndorfer Friedhof sollen jene Menschen bestattet werden, die nicht identifiziert werden können

Parndorf für Bestattung zuständig

Weil die 71 toten Flüchtlinge auf dem Gemeindegebiet von Parndorf gefunden wurden, ist die Gemeinde Parndorf für die Bestattung all jener Menschen zuständig, die nicht identifiziert werden können. Laut Bürgermeister Wolfgang Kovacs von der Liste Parndorf war zunächst die Rede von Kosten in der Höhe von 150.000 Euro.

Das Land sagte zu, 70 Prozent davon übernehmen zu wollen. Die Kosten würden sich aber wohl deutlich verringern, nachdem bereits 52 Leichen identifiziert seien und das Landeskriminalamt noch laufend Hinweise erhalte, sagte Rosenich.

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