Neusiedl am See: Schicksalstag für Hallenbad

Für das Hallenbad in Neusiedl am See könnte der heutige Tag zum Schicksalstag werden. Der Gemeinderat kommt am Abend zusammen, um über ein weiteres Sparpaket abzustimmen. Gibt es keine Mehrheit dafür, müsse das Hallenbad zusperren, heißt es dazu.

Das neue Sparpaket würde jedes Jahr 600.000 Euro weniger Ausgaben bedeuten und das Gemeindebudget um fast fünf Prozent verkleinern - und das nachdem die Stadt Neusiedl am See bereits in den vergangenen zwei Jahren mehr als zwei Millionen Euro einsparte und fürs nächste Jahr schon bisher mit 1,2 Millionen Euro weniger Ausgaben rechnete. Die Einschnitte seien notwendig, sagt die Obfrau des Budgetausschusses der Gemeinde, Alexandra Fischbach von den Grünen: „Wenn diese 600.000 Euro nicht eingespart werden, dann droht der Gemeinde die Zahlungsunfähigkeit“. In weiterer Folge würde das auch den Konkurs für die Freizeitbetriebe bzw. für das Hallenbad bedeuten.

Weiterer Kredit notwendig

Weitergehen kann es nur, wenn Neusiedl am See einen Kredit über rund 1,5 Millionen Euro aufnehmen kann. Dafür muss aber das Land seine Zustimmung geben und diese gibt es nur, wenn die Stadt weiter einspart. Wie die Abstimmung im Gemeinderat Montagabend ausgehen wird, wisse sie nicht, sagte Fischbach.

Die Grünen sind für das Sparpaket, ebenso Bürgermeister Kurt Lentsch (ÖVP). Er wollte dem ORF Burgenland in der Sache aber kein Interview geben. Grundsätzlich dafür ist auch der Gemeinderat der FPÖ, Herbert Denk. Damit ist eine Mehrheit im Gemeinderat wahrscheinlich, auch wenn die hinter der ÖVP zweitgrößte Fraktion, die SPÖ, dagegen stimmen wird. Man habe zu Bürgermeister Lentsch in Finanzfragen kein Vertrauen mehr, begründete Vizebürgermeisterin Elisabeth Böhm (SPÖ) ihre Ablehnung des Sparpakets.

Initiative pro Hallenbad

Für die Rettung des Hallenbades tritt eine Initiative ein, die Montagabend vor der Gemeinderatssitzung protestieren will. „Wo sollen unserer Kinder in der Region schwimmen lernen“, so der Triathlet und Sprecher von „Rettet das Hallenbad“, Robert Lang. Ihre Unterstützung sagten auch der Winzer Leo Hillinger, Radiomoderator Udo Huber und Olympia-Segler Andreas Geritzer zu.

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