Gratisbuch: Deutsch für Flüchtlinge

Die Flüchtlingssituation in Österreich birgt viele Herausforderungen. Eine davon: Deutsch lernen. Ein Eisenstädter Verleger und eine Sprachenlehrerin stellen dafür nun ein 50 Seiten starkes Lehrbuch gratis bereit.

Die Bilder in den Medien von Flüchtlingen an den heimischen Grenzen, die nichts haben, haben Franziska Bauer aus Großhöflein (Bezirk Eisenstadt Umgebung) berührt. Daher hat sie rasch einen Gratis-Lehrbehelf zusammengestellt: „Neustart mit Deutsch“.

Darin vermittelt die Lehrerin die Grundzüge der deutschen Sprache, einfache Wörter und Grammatik. Den Fokus legt sie aufs Sprechen und auf alltägliche Situationen. „Beim Arzt, beim Einkaufen, es ist das Basisvokabular. Und sie haben den dringlichen Wunsch nach Instruktion, sie wollen Deutsch lernen, sie wollen die Landessprache lernen“, so die Lehrerin.

Für die Unterrichtenden

Das neue Lehrbuch ist vor allem für jene gedacht, die Menschen mit nicht deutscher Muttersprache unterrichten. Sie finden darin viele Anregungen: Lieder, Fingerspiele oder Brettspiele. „Es ist Lernen mit allen Sinnen, dass man was hört, was sieht, dass man mit den Händen etwas tun kann, dass man sich dazu bewegen kann - und das halt in der Hoffnung, dass man ein Maximum in der geringsten Zeit vermitteln kann“, sagt Bauer.

Lernunterlage "Neustart mit Deutsch"

Franziska Bauer

Das Lehrbuch ist für die Unterrichtenden gedacht

Gratis zur Verfügung gestellt

Für das professionelle Layout zeichnet der Lehrbuchverlag E. Weber verantwortlich. 1.000 Stück hat der Eisenstädter Verlag gedruckt und die stellt Walter Weber gratis zur Verfügung. „Ich bin froh, dass ich auf diese Weise etwas tun kann, um hier zu helfen und etwas anzubieten, was wirklich Sinn macht“, sagt der Verleger. Der Lehrbehelf „Neustart mit Deutsch“ kann gratis beim E. Weber Verlag in Eisenstadt angefordert werden.

Polizei erwartet 3.900 Flüchtlinge in Nickelsdorf

Unterdessen erwartet die Polizei rund 3.900 Flüchtlinge in Nickelsdorf, am Samstag waren es mehr als 5.000. In Heiligenkreuz wurden hingegen an diesem Wochenende noch keine Flüchtlinge registriert, heißt es von der Landespolizeidirektion Burgenland.