Granatenfunde entlang Neusiedlerseebahn

Bei Grabungsarbeiten entlang der Neusiedlerseebahn zwischen Frauenkirchen und Pamhagen wurden Artilleriegeschosse aus dem zweiten Weltkrieg entdeckt. Eine Spezialfirma untersucht nun das Gelände nach weiteren Granaten.

Zentimeter für Zentimeter entfernen die Sprengmeister Sprengmeister entlang der Bahnstrecke Frauenkirchen- Pamhagen das Erdreich. Dabei entdecken sie immer wieder Munition, in erster Linie Artilleriegranaten mit einem Gewicht von einem halben Kilogramm bis hin zu 43 Kilogramm schweren Geschoßen.

„Wir haben bis Dato ungefähr vier Tonnen an Munitionsteilen geborgen und es ist noch kein Ende in Sicht“, erklärte Sprengmeister Sören Herschel aus Dresden.

Granatenfunde

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Granaten stammen von Munitionszug

Die Granaten stammen zum Großteil von einem Munitionszug, der im Frühjahr 1945 im Bahnhof Frauenkirchen von der deutschen Wehrmacht abgestellt wurde, recherchierte der Historiker Herbert Brettel aus Halbturn. „Die Bevölkerung hat dann noch am 1. April den Zug händisch aus dem Gemeindegebiet ins freie Gelände rausgeschoben. Dort ist er später in Brand geraten und die Munition war dann verstreut“, so Brettel.

Granatenfunde

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Mittlerweile 200.000 Euro Kosten

Seit Monaten wird die Munition geborgen und anschließend fachgerecht vernichtet. Das hat seinen Preis, so der Geschäftsführer der Neusiedlerseebahn Arnold Schweifer. „Die Neusiedlerseebahn hat im Zuge eines Bauprojektes zwischen Pamhagen und Neusiedl am See die ersten Funde gemacht und daraufhin sofort eine Spezialfirma beauftragt das Kriegsmaterial zu räumen. nach unseren Recherchen ist die Bahnstrecke dann wirklich materialfrei. Die Kosten belaufen sich mittlerweile um die 200.000 Euro“, so Schweifer.

Gehofft wird nun, dass die Arbeiten Ende des Jahres abgeschlossen sind. Laut der Sprengmeister sollte die Bahntrasse dann zu 99.9 Prozent munitionsfrei sein.