Genforscher Gottfried Schatz verstorben

Der österreichische Biochemiker und Romanautor Gottfried Schatz ist tot. Der preisgekrönte Wissenschafter starb am Donnerstag im Alter von 79 Jahren nach langer Krankheit in der Schweiz, wie seine Familie am Freitag mitteilte.

Schatz wurde 1936 in Strem (Bezirk Güssing) im Burgenland geboren. Er studierte Chemie und Biochemie an den Universitäten von Graz und Wien. In der Bundeshauptstadt arbeitete er bei Hans Tuppy, wo er an der Entdeckung der mitochondrialen DNA beteiligt war. Es folgte ein mehrjähriger Aufenthalt in den USA. Von New York kam Schatz schließlich ins schweizerische Basel. Hier lehrte und forschte er von 1974 bis 1999 als ordentlicher Professor am Biozentrum der Uni Basel.

Mehrfacher Preisträger

Nach seiner Emeritierung im Jahr 2000 wurde er vom Bundesrat zum Präsidenten des Schweizerischen Wissenschafts- und Technologierats gewählt. Schatz war zudem Generalsekretär der European Molecular Biology Organization und Mitglied der US National Academy of Sciences sowie anderer ausländischer Akademien.

Für sein wissenschaftliches Wirken wurde Schatz mehrfach ausgezeichnet. Er erhielt unter anderem 1990 den Louis-Jeantet-Preis für Medizin. Zwei Jahre später verlieh ihm die Marcel-Benoist-Stiftung ihren Preis „in Anerkennung seiner bahnbrechenden Arbeiten zur Genetik und zu den intrazellulären Transport-Mechanismen der in der Zellkern-DNS kodierten mitochondrialen Proteine“. Schatz war Träger der Sir Hans-Krebs-Medaille sowie des Canada Gairdner International Awards. 2009 erhielt er den Europäischen Kulturpreis für Wissenschaftskultur.

Erster Roman wurde 2015 veröffentlicht

Zuletzt lebte Schatz in Reinach in der Schweiz und war als Essayist und Buchautor tätig. Anfang 2015 publizierte er seinen ersten Roman mit dem Titel „Postdoc“. Dieser handelt von den Leiden des jungen Biochemikers Antal von Nemethy an einem privaten Krebsforschungszentrum in New York.