Notquartiere: Bereit für Winter

Die Einsatzkräfte in Nickelsdorf und Wiesen reagierten am Donnerstag auf die kälteren Temperaturen. Das herbstliche Wetter stellte die Helfer vor neue Herausforderungen bei der Versorgung der ankommenden Flüchtlinge.

Das Flüchtlingsquartier am Festival-Gelände in Wiesen wurde, aufgrund der kälteren Temperaturen in der Nacht, bereits am Mittwoch geschlossen - mehr dazu in Wiesen: Zelt zu kalt für Flüchtlinge. Die Polizei bestätigte am Donnerstag aber, dass auch diese Unterkunft winterfest gemacht werden soll. In dem Zelt auf dem Festivalgelände in Wiesen war nicht mehr daran zu denken. Schutzsuchenden eine Herberge zu bieten. In der Nacht hatte es Temperaturen um die fünf Grad.

Quartiere Flüchtlinge Nickelsdorf und Wiesen

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Das große Festivalzelt in Wiesen wurde vorübergehend geräumt

Quartiere Flüchtlinge Nickelsdorf und Wiesen

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140 Flüchtlinge sollen in der kleinen Halle unterkommen

Kleine Halle am Gelände soll Schutz bieten

Der Arbeitersamariterbund, der die Sammelstelle in Wiesen bis vor kurzem betreut hat, musste seine Sachen packen. Es bestünde in der kleinen beheizbaren Halle die Möglichkeit Flüchtlinge unterzubringen. Man sei am Donnerstagnachmittag dort gewesen, um zu erheben wie viel Platz man habe, sagte Wolfgang Dihanich vom Arbeitersamariter-Bund. Bereits am Freitagabend sollen in dieser wetterfesten und beheizbaren Halle wieder bis zu 140 Menschen unterkommen.

Quartiere Flüchtlinge Nickelsdorf und Wiesen

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Am Donnerstag war die Novarockhalle überfüllt

Am Donnerstag war die Novarockhalle in Nickelsdorf überfüllt. 450 Menschen wurden am Donnerstagnachmittag vom Roten Kreuz mit dem Notwendigsten versorgt. In der Halle seien weniger Arbeiten notwendig, um sich auf den Winter einzustellen. Sie biete Schutz vor Wind und Wetter, auch in den bevorstehenden Wintermonaten. Schwieriger sei es derzeit Freiwillige zu finden, sagte Tobias Mindler vom Roten Kreuz. Der Grund dafür sei, dass alle Bundesländer die bisher Personal geschickt hätten, in irgendeiner Form selbst in der Flüchtlingsbetreuung aktiv seien. Weil dieser Einsatz im Burgenland insgesamt schon vier Monate dauere, werde man natürlich auch schon etwas müde, so Mindler.

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Beheizbare Zelte bieten Schutz vor der Kälte

Großraumzelte in Nickelsdorf notwendig

Seitens der Polizei stellte man sich nun auf einen Regelbetrieb ein. Insbesondere im Hinblick auf die Veränderung der Witterung müsse man dringend danach trachten, dass man Großraumzelte aufstellen könne, weil es im Winter und in der kalten Jahreszeit nicht mehr zu verantworten sei, dass die Menschen stundenlang bei diesen Witterungen im Freien stehen würden, sagte Landespolizeidirektor Hans Peter Doskozil.

An der Grenze wurden auch am Donnerstag wieder tausende Flüchtlinge weiter in Quartiere gebracht. Wo und wie viele freie Plätze zur Verfügung stehen würden, würden die Einsatzkräfte rechtzeitig erfahren. Der wichtigste Ansprechpartner sei die Verkehrsleitzentrale, die beim Roten Kreuz auf Bundesebene eingerichtet sei. Dort seien alle wichtigen Partner vertreten und es würden die Quartiere und die Transporte dorthin koordiniert, so Doskozil. Auch am Donnerstag versuchte die Polizei kurz nach der österreichisch-ungarischen Grenze auf der A4-Ostautobahn bei Schwerpunkt-Kontrollen weiterhin mutmaßliche Schlepper aus dem Verkehr zu ziehen.

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