Nickelsdorf: Grenzkontrollen mit Pausen

Um 7.00 Uhr haben in Österreich wieder Grenzkontrollen begonnen. Im Laufe des Tages wurden die Kontrollen in Nickelsdorf immer wieder unterbrochen. Unterdessen kamen nur noch wenige Flüchtlinge nach Österreich.

Die entsprechende Verordnung der Regierung zu den Grenzkontrollen ist seit Mitternacht in Kraft. Die Schwerpunkte der Kontrollen sollen laut Polizei an den Grenzen im Süden und Osten des Landes liegen. Um 7.00 Uhr wurden an drei Grenzübergängen im Burgenland Grenzkontrollen durchgeführt: in Nickelsdorf, Schachendorf und Deutschkreutz. Im Laufe des Tages sollten die Kontrollen auf das ganze Land ausgeweitet werden.

Dann sollte auch in Kittsee, Pamhagen, Klingenbach, Rattersdorf, Heiligenkreuz und Bonisdorf kontrolliert werden. Möglich sei auch, dass die Maßnahme auf die Steiermark und Kärnten ausgeweitet werde, hieß es von der Polizei.

Grenzkontrollen Nickelsdorf

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Die Kontrollen begannen um 7.00 Uhr

Grenzkontrollen Nickelsdorf

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Bei „Trichterkontrollen“ wird die Autobahn teilweise abgeriegelt

Unterbrechung am Vormittag

Am Vormittag wurden die Grenzkontrolle in Nickelsdorf nach nur wenigen Stunden bereits unterbrochen. Der Einsatz wurde aber im Laufe des Tages wieder fortgesetzt. Diese Kontrollpausen würden ganz bewusst aus kriminaltaktischen Gründen erfolgen, hieß es seitens der Polizei.

Stichproben auf der Autobahn

Durchgeführt werden die Kontrollen in Form von „Trichterkontrollen“. Dabei wird die Autobahn mit Einsatzautos teilweise abgeriegelt, sodass eine Fahrspur frei bleibt. Dann wird stichprobenartig kontrolliert, Fahrzeuge werden angehalten und die Papiere der Insassen überprüft. Mit Verkehrsverzögerungen muss gerechnet werden. Die Kontrollen sollen sich aber auf das für die Sicherheit notwendige Maß beschränken, sagt Polizeisprecher Helmut Marban.

„Jede Kontrollsituation, egal wo sie stattfindet, hat natürlich auch ein gewisses Maß an Beeinträchtigung zur Folge. Wir gehen aber schon davon aus, dass es hier keine große Staubildung geben soll. Wir werden auch darauf einwirken und unsere Kontrollen so gestalten, dass es verhältnismäßig ist und diese Beeinträchtigung möglichst gering gehalten werden“, sagt Marban.

Gegen Schlepperkriminalität

Die Grenzkontrollen würden zum einen die unkontrollierte Zureise von Menschen aus Drittstaaten hintanhalten, zum anderen könne man die Schlepperkriminalität bekämpfen, hieß es. Man habe aber bisher weder einen Schlepper noch sonstige Beanstandungen feststellen können, so Marban. Man gehe auch nicht davon aus, dass man auf der Autobahn Flüchtlinge aufgreife.

„Wir haben nach wie vor die gesperrte B10, wir haben einen humanitären Korridor errichtet. Das heißt, die Flüchtlinge, die reinkommen - in der Nacht war null Zuzug - werden in Nickelsdorf so humanitär behandelt, wie es in den vergangenen Wochen war“, so der Polizeisprecher.

Unterstützung vom Bundesheer

Das Bundesheer unterstützt die Polizei bei den Grenzkontrollen - zum Beispiel mit Absperrmaßnahmen oder falls notwendig mit dem Weitertransport von Flüchtlingen. Wie lange die Grenzkontrollen aufrecht bleiben, ist derzeit noch offen - mehr dazu in Bundesheer ist im Assistenzeinsatz.

Grenzkontrollen Nickelsdorf

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In Nickelsdorf ist weitgehend Ruhe eingekehrt

Grenzkontrollen Nickelsdorf

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Nur knapp 100 Flüchtlinge wurden in der Nacht auf Mittwoch aufgegriffen

Nur noch wenige Flüchtlinge kommen an

Die Einreise von Flüchtlingen über das Burgenland nach Österreich ist in der Nacht auf Mittwoch praktisch zum Erliegen gekommen. Im Vergleich zu den vorangegangenen Nächten sei es „sehr, sehr ruhig“ gewesen, hieß es von der Polizei. Es seien nur knapp 100 Flüchtlinge aufgegriffen worden - mehr dazu in Grenze: Lage weitgehend entspannt. Seit gestern Abend seien in Nickelsdorf keine mehr angekommen. In ganz Nickelsdorf und Parndorf würden am Mittwoch nur noch etwa 220 Menschen betreut. Am Mittwochnachmittag traf ein Sonderzug ein, der sämtliche Flüchtlinge die noch behelfsmäßig nach Klagenfurt brachte.

Dienstagabend trafen nach einem eher ruhigen Tag am Abend in Heiligenkreuz noch einmal etwa 500 Flüchtlinge ein. Sie wurden mit sechs Bussen nach Szentgotthard auf ungarischer Seite der Grenze transportiert. Unter den Flüchtlingen waren wieder viele Familien mit Kindern.

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