Nickelsdorf: Kontrollen auf Tuberkulose

Das Gesundheitsministerium führt unter den ankommenden Flüchtlingen in Nickelsdorf seit Montag stichprobenartige Kontrollen auf Tuberkulose durch. Hinweise auf Infektionen gab es bisher nicht.

Die Kontrollen in Nickelsdorf habe man am Montag in Zusammenarbeit mit der burgenländischen Landessanitätsbehörde und dem Roten Kreuz begonnen, sagte Pamela Rendi-Wagner, Leiterin der Sektion Öffentliche Gesundheit. Es gebe derzeit allerdings keine Hinweise auf Tuberkuloseinfektionen unter den ankommenden Flüchtlingen in Nickelsdorf.

Das Rote Kreuz übernahm in Nickelsdorf die medizinische Erstversorgung. Weise ein Flüchtling Symptome wie Lungengeräusche, auffälligen Husten, Fieber und einen geschwächten Allgemeinzustand auf, werde er gezielt untersucht und in ein Krankenhaus zum Röntgen gebracht.

Nur sehr geringe Ansteckungsgefahr

Generell gebe es für die Einsatzkräfte in der derzeitigen Situation eine äußerst geringe Ansteckungsgefahr, versicherte man im Gesundheitsministerium. Gemäß internationalen Richtlinien ist eine solche dann gegeben, wenn man sich über acht Stunden in einem geschlossenen Raum mit einem Kranken, der an offener TB leidet, aufhält.

Neben allgemeiner Schwäche, Dehydrierung und Unterzuckerung hat es das medizinische Personal bei der Erstversorgung vor allem mit Verletzungen der Extremitäten zu tun. Im Vordergrund stehen Fußverletzungen - nicht zuletzt aufgrund der langen Fußmärsche, die viele zurückgelegt hätten.

Fieber und Durchfälle

Bei Infektionskrankheiten habe man es vor allem mit Fieber und Durchfällen zu tun. Das sei „nichts Unerwartetes“, sagte Rendi-Wagner. Durchfallkeime treten nämlich häufig auf, wenn viele Menschen lange Zeit an einem Platz sind.

Man habe daher auch die Hygienemaßnahmen in Nickelsdorf „signifikant“ erhöht. Als Schutz vor Schmierinfektionen tragen etwa alle Hilfskräfte Handschuhe, die Flüchtlinge selbst werden an den Toiletten nachdrücklich auf die „Händehygiene“ hingewiesen. Auch die Versorgung mit sauberem Wasser - in Österreich eine Selbstverständlichkeit - trage dazu bei, allfällige Infektionen einzudämmen.

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