Schwerpunktaktion gegen Schlepper geht weiter

Am Montag wurde die Ende August gestartete Schwerpunktaktion gegen die Schlepperkriminalität fortgesetzt. Aus Ungarn kommende Züge werden vorerst aber nicht kontrolliert.

Dieses Vorgehen sei mit dem Innenministerium akkordiert, sagte Gerald Pangl von der Landespolizeidirektion Burgenland am Dienstag gegenüber der APA. Wann das wieder geschehe, sei noch offen. Vorerst können Flüchtlinge aus Ungarn in Zügen also weiterhin ungehindert die österreichische Grenze überqueren und in Richtung Deutschland weiterreisen.

Ungarn lässt sie weitgehend ungehindert ausreisen, seit Montag wurde zudem der internationale Zugsverkehr in Richtung Westen wieder aufgenommen. Am Dienstag warteten im Budapester Ostbahnhof erneut Tausende auf Verbindungen nach Österreich und Deutschland. Anders als am Wochenende dürfte ihnen in Ungarn auch der ungehinderte Zugang gewährt werden, sagten Vertreter der Sicherheitsbehörden am Dienstag.

326 Flüchtlinge am Montag aufgegriffen

Im Burgenland wurden am Montag insgesamt 326 Flüchtlinge auf der Straße aufgegriffen, zwischen Mitternacht und Dienstag um 7.00 Uhr dann noch einmal 84 Menschen. Diese würden nun wie auch bereits vor dem Wochenende in Erstversorgungsstellen gebracht, um abzuklären, ob sie um Asyl ansuchen wollen, hieß es vonseiten der Landespolizeidirektion Burgenland.

Polizeibeamte bei den Kontrollen

ORF

Kontrollen im Grenzgebiet

Aktion begann Ende August

Die Schwerpunktaktion gegen Schlepper, die am Montag wieder aufgenommen wurde, hatte am 30. August begonnen und war während des Hilfseinsatzes in Nickelsdorf (Bezirk Neusiedl am See), wo am Wochenende nach Einschätzung der Landespolizeidirektion zwischen 15.000 und 16.000 Flüchtlinge die Grenze passierten, ausgesetzt worden. Bis dahin waren rund 60 der Schlepperei Verdächtige festgenommen worden. Seit der Wiederaufnahme der Kontrollen wurden von den Beamten dabei auch 98 Flüchtlinge aufgegriffen.

Fasching: „Zurück zur ‚Normalität‘“

Die humanitäre Notlage der Flüchtlinge habe es am Wochenende nötig gemacht, die Grenze zu öffnen, sagte der stellvertretende Landespolizeidirektor Werner Fasching im Ö1-„Journal Panorama“. Jetzt müsse man aber zur „Normalität“ zurückkehren, so Fasching.

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Fasching über die weitere Vorgangsweise im Umgang mit ankommenden Flüchtlingen

Ankommende Flüchtlinge müssen demnach, angehalten und befragt werden. Wenn sie um Asyl ansuchen, werden sie in ein Verteilerzentrum gebracht. „Wenn sie nicht um Asyl ansuchen, dann ist das Anbieten der Zurückschiebung an die ungarischen Behörden gesetzlich vorgesehen. Und in der Regel funktioniert das dann auch“, so Fasching.

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