Schlepperkontrollen: 24 Festnahmen

Im Burgenland gab es vier Tage nach dem Beginn der Schwerpunktkontrollen gegen Schlepper bisher 24 Festnahmen. Im gesamten Bundesgebiet wurden am Montag 307 Flüchtlinge aufgegriffen, am Dienstag waren es 305.

Im Burgenland seien vier Tage nach dem Beginn der Schwerpunktkontrollen gegen Schlepper in der Ostregion am Sonntagabend bisher 24 Festnahmen erfolgt, berichtet Helmut Marban von der Polizei. 239 Menschen wurden seit Sonntag alleine bei den Fahrzeugkontrollen angehalten. Bis zu 60 Polizisten sind an neun neuralgischen Punkten im Land im Einsatz - mehr dazu in 50 Kilometer Stau wegen Kontrollen.

Die Lage sei angesichts der Umstände aber „normal“ und von den Zahlen her - es gab auch Mittwochvormittag bereits wieder rund 100 Aufgriffe - unverändert, sagt Marban. „Extreme Fälle waren bisher keine dabei“. Das bedeutet, dass bei den Kontrollen im Burgenland zwar keine Menschen akut gefährdet waren, jedoch geschwächt und meist in überfüllten Fahrzeugen angetroffen wurden.

24 Flüchtlinge bei Wien befreit

So wurden auf der A4 kurz vor Wien 24 junge Flüchtlinge aus einem verschweißten Lkw gerettet. Der Lkw, aus dem die Flüchtlinge befreit werden konnten, hatte außerdem vergitterte Fenster. Die Polizei dürfte ihnen möglicherweise das Leben gerettet. Der Schlepper befindet sich in Haft - mehr dazu in Lebensgefahr: Schlepper-Lkw gestoppt (wien.ORF.at; 2.9.2015).

Bezirk Neusiedl am See bleibt Hotspot

Der Hotspot der Kontrollen ist weiterhin der Bezirk Neusiedl am See und dort die ehemalige Grenzstelle an der Ostautobahn (A4) in Nickelsdorf. Polizeisprecher Gerald Pangl berichtete, dass sich bei der dortigen Erstversorgungsstelle gegen Mittag zwischen 50 und 60 Flüchtlinge befanden.

Die Schwerpunktkontrollen gegen Schlepper in der Ostregion gehen auch am Mittwoch weiter. Bei Fahrzeugkontrollen bei der ehemaligen Grenzstelle Nickelsdorf wurden am Dienstag wieder 100 Flüchtlinge - zum Großteil aus Syrien - aufgegriffen. Das entspricht in etwa dem Schnitt der vergangenen Tage, sagt Polizeisprecher Helmut Marban.

Gefährliche Situationen auf Straßen

Flüchtlinge, die entlang der und auf den Straßen im Burgenland unterwegs sind - das ist ein Bild, das dieser Tage sehr häufig vorkommt. Menschen, die von skurpellosen Schleppern mitten auf der Autobahn einfach ausgesetzt werden, Menschen, die ziellos umherirren - dabei sind immer wieder Menschen in Lebensgefahr - die Menschen auf der Flucht, aber auch Autofahrer.

Dem ersten Impuls zu folgen - nämlich stehen zu bleiben und zu helfen - sei nicht das Richtige, sagt Franz Füzi von der Verkehrsabteilung der Landespolizeidirektion Burgenland. „Denn auf der Autobahn sollte man auf keinen Fall anhalten. Das Beste für Autofahrer ist, die Polizei anzurufen. Sie kann dann mit den entsprechenden Einsatzfahrzeugen ausrücken“, so Füzi.

Auf den Routen nach Wien

Besonders aufpassen sollten Autofahrer im Burgenland auf der klassischen Schlepperroute A4, aber auch die B10 und andere Straßen, die nach Wien führen, seien betroffen, sagt der Polizeisprecher. „Besonders jetzt, wo es wieder früher dunkel wird, gilt besondere Vorsicht“, sagt Füzi.

Link: