Extrem-Radler: Paris - Brest - Paris

1.240 Kilometer mit dem Auto zu bewältigen, kann schon beschwerlich sein. Ein Weidener ist diese Distanz mit dem Fahrrad gefahren: Als einziger Burgenländer bei der Rad-Fernfahrt Paris - Brest und retour.

Radfahren ist seine Leidenschaft: In seiner Freizeit radelt der 58-jährige Heinz Enz durch die Gegend um Weiden. Er legte schon öfter große Distanzen mit dem Fahrrad zurück, er fuhr von Weiden über 1.700 Kilometer nach Athen oder 1.250 Kilometer nach Monaco. Dazwischen fuhr er aber auch kleinere Touren zu 200, 400 und 1.000 Kilometern, was auch Voraussetzung für die Teilnahme an der Wertung Paris - Brest - Paris ist.

Extremradfahrer Heinz Enz  an der Atlantikküste

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Heinz Enz an der Atlantikküste

Olympische Spiele der Fernradler

Die Tour von der französischen Hauptstadt an die Atlantikküste und retour ist eigentlich kein Rennen, sondern es zählt nur, wer durchkommt. Da sie nur alle vier Jahre stattfindet wird sie auch als die Olympischen Spiele der Fernradler gehandelt. Die Teilnehmer haben vier Tage Zeit, um die Strecke zu bewältigen. Enz schaffte die 1.240 Kilometer in insgesamt 67 Stunden.

Extremradfahrer Heinz Enz bei der Rad-Fernfahrt

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Teilnehmerfeld der Fernfahrt

Es sei kein Wettkampf, doch wenn die Zeit mitlaufe, entstehe automatisch ein gewisser Druck, doch den habe man sich nicht auferlegt, so Enz: „Wir haben das eigentlich auf die gemütliche Sache gemacht, wir haben in einem ordentlichen Bett geschlafen zweimal.“

Extremradfahrer Heinz Enz

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Trotz ausgiebigen Trainings war die Tour für den Radfreak dann aber kein Spaziergang. Bei 1.000 Kilometer habe die Achillessehne ein bisschen Mucken gemacht, einschmieren habe nicht geholfen, daher habe er ein Schmerzmittel genommen, um die letzten 200 Kilometer ins Ziel doch zu schaffen. Dabei hatte Enz die ersten 300 Kilometer mit mehr als 31 km/h zurückgelegt. In der inoffiziellen Wertung kam er damit immerhin unter die ersten 700 von mehr als 6.000 Teilnehmern.

Extremradfahrer Heinz Enz

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Heinz Enz

Träume von den nächsten Radtouren

Kurz vor dem Ziel, in der Nacht bei leichtem Regen, habe er sich schon gefragt, warum er das mache. Doch wenn man dann im Ziel sei und zwei Tage später, wenn es einem wieder gut gehe, überlege man schon, was in nächster Zeit noch kommen könnte, so Enz.

Auch beruflich verschrieb sich Enz ganz und gar dem Fahrrad verschrieben. Er betreibt einen Radverleih samt Gaststätte in Weiden. Dort träumt er schon von weiteren Herausforderungen - beispielsweise von Radtouren in Asien oder Südamerika.