Im Gefängnis in Kairo: Mutter alarmiert

Seit fast vier Jahren sitzt der Bad Sauerbrunner Hannes Führinger in einem ägyptischen Gefängnis. Nun schlägt seine Mutter Alarm, die Situation sei dramatisch. Ihr Sohn werde geschlagen und befinde sich nun im Hungerstreik.

Hannes Führinger wurde Ende 2011 mit Waffen und Munition im Gepäck auf dem Flughafen in Kairo festgenommen. Der 35-jährige hatte damals angegeben, für eine Sicherheitsfirma Schiffe am Suezkanal bewachen zu wollen. Seither sitzt der Bad Sauerbrunner in einem Gefängnis in Ägypten.

Marlies Führinger: „Er ist im Hungerstreik“

Nun meldet sich seine Mutter Marlies Führinger zu Wort. „Die Lage im ägyptischen Gefängnis eskaliert. Es war noch nie so schlimm. 40 Personen in einer Zelle. Bei 45 Grad gibt es kein Wasser. Vorräte wurden mutwillig zerstört. Das Personal schlägt mit Knüppeln auf die Insassen ein“, schreibt sie nun auf Facebook.

„Mein Sohn hat gesagt, er kann nicht mehr. Er trinkt nichts, er isst nichts. Ich bin in größter Sorge, ich weiß nicht mehr, was ich tun soll. Mein Sohn ist seit Samstag im Hungerstreik“, sagt Marlies Führinger.

Außenministerium

Der Hilferuf ist mittlerweile auch im Außenministerium angekommen. Die Verhältnisse und Zustände in dem Gefängnis in Kairo seien freilich nicht mit jenen in Mitteleuropa vergleichbar, sagt Martin Weiss, der Sprecher im Außenamt. Hannes Führinger gehe es aber den Umständen entsprechend gut.

„Er wird während seiner Haft von unserer Botschaft betreut, so gut das halt möglich ist. Das heißt, er wird regelmäßig in der Haft besucht. Da kann man dann auch Dinge für ihn einkaufen, die er braucht und die man im Gefängnis nicht bekommt wie Zigaretten oder unterschiedliche Nahrungsmittel. Man versucht natürlich ihn - so wie andere Häftlinge auch im Ausland - zu unterstützen in dieser Zeit. Aber, wie gesagt, angenehm ist eine Haft sicher nicht“, so Weiss.

Marlies Führinger schickt ihrem Sohn regelmäßig Lebensmittel. „Wenn du solche Entbehrungen hast schon dreieinhalb Jahre, dann freust du dich über ein Stück Salami. Ich werde ihm auch eine Zeichnung von seiner Tochter mitgeben und Bilder, solche Dinge halt. Vielleicht richtet ihn das ein bisschen auf. Die Situation war bis jetzt nicht so gefährlich wie jetzt“, sagt Führinger.

Kaum Chancen auf Überstellung

Führinger ist wegen Waffenschmuggels und illegalen Waffenbesitzes rechtskräftig zu insgesamt sieben Jahren Haft verurteilt worden. Laut Außenamtssprecher Martin Weiss laufen derzeit noch ein Gnadengesuch in Ägypten und ein Antrag auf Überstellung nach Österreich. Die Chancen schätzt Weiss aber als „nicht sehr gut“ ein. Bis zu 500 Österreicher sitzen derzeit in einem ausländischen Gefängnis.

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