Tschanigraben ohne eigene Feuerwehr
Jetzt ist die Nachbargemeinde Inzenhof für den Brandschutz in Tschanigraben verantwortlich. Früher gab es noch genug aktive Mitglieder, innerhalb der letzten zehn Jahre schrumpfte die Zahl der Einwohner auf 65. Zum Schluss war die Feuerwehr nicht mehr einsatzbereit, die Gemeinde musste handeln.
„Es ist natürlich eine ganz schwere Entscheidung eine Feuerwehr in einer Gemeinde auszulösen. Am Schluss hatten wir nur mehr vier bis fünf aktive Feuerwehrmänner zur Verfügung. Durch Abwanderung vieler Mitglieder war der Brandschutz nicht mehr gewährleistet“, sagte Ernst Simitz, der letzte Feuerwehrkommandant und auch Bürgermeister von Tschanigraben (SPÖ). Die gesetzliche Vorgabe wäre 15 aktive Feuerwehrmitglieder, so Simitz.
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Feuerwehr Inzenhof jetzt verantwortlich
1933 war die Feuerwehr Tschanigraben gegründet worden. Ausrüstungsmäßig war die Wehr für ihre Größe Top. Johann Sommer aus Tschanigraben meinte, dass es traurig sei, wenn man nach so vielen Jahren die Feuerwehr auflösen muss. Ab sofort ist für den Brandschutz in Tschanigraben die Feuerwehr der Nachbargemeinde Inzenhof verantwortlich.
Zwischen den beiden Gemeinden wurde ein entsprechender Vertrag unterzeichnet. Das gesamte bewegliche Eigentum, also das Feuerwehrauto und die gesamte Ausrüstung gehen, geht auf die Feuerwehr Inzenhof über, bleibt aber vorerst noch hier im Feuerwehrhaus in Tschanigraben.
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Erste Feuerwehr-Auflösung im Burgenland
„Mir ist noch kein Fall im Burgenland bekannt, wo sich die Feuerwehr aufgelöst hat. Das ist sicher das erste Mal, dass es so kam. Für die Bevölkerung wird sich nichts ändern. Ab Alarmierung kommt die Feuerwehr Inzenhof - das wird gleich schnell erfolgen“, sagte Willibald Klucsarits, Bezirksfeuerwehrkommandant in Güssing. Das Feuerwehrhaus bleibt weiterhin im Eigentum der Gemeinde Tschanigraben, denn das Feuerwehrhaus ist hier zugleich auch Gemeindeamt.