Witwe von Karl Stix tritt aus SPÖ aus

Aus Protest gegen Rot-Blau treten mehrere Prominente aus der SPÖ aus. Neben dem Landesobmann der Kinderfreunde, Andreas Posch, verlässt auch Erika Stix, die Witwe von Altlandeshauptmann Karl Stix, die SPÖ. Das berichtete der „Standard“.

Stix verlässt die Sozialdemokratische Partei nach 64 Jahren Mitgliedschaft. Die Witwe des ehemaligen Landeshauptmanns war schon bei den Kinderfreunden und bei der Sozialistischen Jugend (SJ), wo sie ihren späteren Ehemann kennenlernte. Doch durch die Koalition mit der FPÖ habe die SPÖ eine Linie überschritten, so Stix. „Jetzt reicht es mir“, sagte sie gegenüber dem ORF Burgenland.

Karl Stix im Kurzporträt

Karl Stix war von 1991 bis 2000 Landeshauptmann. 1999 hatte er einen schweren Autounfall, im Sommer 2000 wurde er mit dem Skandal um die Bank Burgenland in Verbindung gebracht, was Ende 2000 zu seinem Rückzug aus der Politik führte. Stix starb 2003 an Krebs.

Hergovich: „Ich bedaure das“

Die Reaktion von SPÖ-Landesgeschäftsführer Robert Hergovich: „Wenn das so sein sollte, dann bedaure ich das, wie ich jedes Mitglied bedaure, das wir verlieren. Vielleicht können wir noch ein persönliches Gespräch führen. Das wollen wir übrigens mit allen Mitgliedern, die hier versuchen auszutreten oder die hier einen anderen Weg gehen wollen“, so Hergovich. Bei Stix kommt Hergovich da wohl zu spät. Ihre Entscheidung sei gefallen, sagte die 79-Jährige, und dabei bleibe es.

Weitere Austritte

Auch Kinderfreunde-Landesobmann Posch, der Bruder des Neudörfler Bürgermeisters Dieter Posch, verlässt die Partei. Der Bürgermeister hingegen will nicht austreten, sondern in der Partei bleiben und dort seine Stimme erheben, damit alles besser werde, wie er am Mittwoch gegenüber dem Ö1-Morgenjournal sagte. Austreten will hingegen auch die Oberwarter Gemeinderätin Miriam Herlicska. Dass die Partei jetzt ihre Funktionäre verliere, sei aber nicht zu befürchten, sagte Hergovich.

„Wir haben in den letzten Tagen neun Mitglieder im Burgenland verloren, wir haben aber gleichzeitig fünf neue Mitglieder werben können“, so Hergovich. Ob die neuen SPÖ-Mitglieder übergelaufene Freiheitliche sind, könne er derzeit nicht sagen, so Hergovich.

Kritik von Neudörfls Bürgermeister

Bürgermeister Posch kritisierte den Landeshauptmann und Parteikollegen Hans Niessl wegen Rot-Blau. Er stehe nicht hinter dieser Entscheidung, so Dieter Posch. Die Mitgliederbefragung, auf die man sich jetzt berufe, spiegle nicht die große Mehrheit des Funktionärsdenkens wider. FPÖ-Chef Johann Tschürtz sei kein Partner, solange er sich nicht eindeutig von der verhetzenden Politik der Bundespartei distanziere. Niessl hatte Neudörfl als Musterbeispiel für Integrationsarbeit gelobt. Im Ort leben seit Jahren Flüchtlinge gut integriert in einem Caritas-Heim - mehr dazu in oe1.ORF.at.

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