Brandstätter legt SJ-Vorsitz zurück

Der burgenländische SJ-Vorsitzende Kilian Brandstätter legt seine Funktion in der Sozialistischen Jugend Burgenland mit sofortiger Wirkung zurück. Das teilte er am Samstag in einer Presseaussendung mit.

Brandstätter war von der SJ-Bundesvorsitzenden Julia Herr heftig dafür kritisiert worden, weil er dem rot-blauen Koalitionspakt im Landesparteivorstand zugestimmt hatte. Sein Mandat im Landtag will Brandstätter aber ausfüllen. Besonders in der Sozialistischen Jugend sei der Aufschrei der erstmaligen Zusammenarbeit zwischen SPÖ und FPÖ nun groß, schreibt Brandstätter in der Aussendung.

Mario Trinkl, Kilian Brandstätter

SJ Burgenland

Kilian Brandstätter

„Dabei vergessen so ziemlich alle Kritiker auf den alles entscheidenden Punkt, dass die FPÖ, so oder so, auf der Regierungsbank gesessen wäre. Ich finde es weit besser mit einer großen SPÖ-Mehrheit der FPÖ in der Regierung auf die Finger zu schauen, als ihnen gemeinsam mit den Schwarzen und der LBL das Feld zu überlassen“, so Brandstätter.

SJ-Vorstandssitzung am Sonntag

Leider sei genau diese Warnung, „anderen Parteien das Feld komplett zu überlassen und zusehen zu müssen wie vieles was hart erarbeitet wurde, wieder zerstört wird, bei der Mehrheit der Mitglieder der Sozialistischen Jugend im Burgenland nicht angekommen“. Aufgrund dessen fühle er sich „dazu bewegt“, seine Funktion zurückzulegen. Bereits am Sonntag werde eine Landesvorstandssitzung der Sozialistischen Jugend Burgenland stattfinden, in der über seine Nachfolge abstimmt werde, so Brandstätter.

Brandstätter: Mehrheit der SJ-Bgld. anderer Meinung

Gegenüber der APA bestätigte er telefonisch seinen Schritt. „Das ist mein freier Entschluss“, sagte Brandstätter. Die Mehrheit der SJ-Mitglieder im Burgenland, mit denen er gesprochen habe, hätte seine Ansicht in puncto Zusammenarbeit von SPÖ und FPÖ nicht geteilt. Die Sozialistische Jugend im Bezirk Neusiedl am See, die schon am Dienstag erklärt hatte, SJ-Verbandsvorsitzende Julia Herr solle sich nicht in laufende Koalitionsgespräche einmischen, befürworte aber weiterhin eine Koalition mit der FPÖ.

Landeshauptmann und Parteivorsitzender Hans Niessl (SPÖ) sagte in einer ersten Reaktion gegenüber dem ORF-Burgenland, dass er Brandstätters Rücktritt zur Kenntnis nehme.

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