Grüne: Keine Koalition mit (Ex-)Blauen

Die Grünen haben am Vormittag in einer Vorstandssitzung das Wahlergebnis der Landtagswahl analysiert. Sie bekräftigten erneut, dass sie für keine Koalition mit der FPÖ oder mit der LBL unter Kölly und Rauter zur Verfügung stehen.

Am Nachmittag werden die Grünen mit der ÖVP und am Freitagvormittag mit der SPÖ Sondierungsgespräche führen. Landessprecherin Regina Petrik sagte bei einer Pressekonferenz am Mittwochvormittag, man wolle „jetzt einmal“ abwarten, welche Vorschläge die Sozialdemokraten für die Grünen hätten. Nach dem entsprechenden Gespräch am Freitag werde man mal schauen, sagte sie. Man wolle kein Gespräch ausschlagen, so Petrik.

Pressekonferenz von Anita Malli und Regina Petrik

ORF

Die Grünen schließen Koalition mit FPÖ und Ex-Blauen aus

Bleibt Grünen nur Opposition?

Zu möglichen Koalitionsvarianten meinte Petrik, dass sie dabei bleibe, was sie bereits am Wahlsonntag gesagt habe: „Dass wir uns nicht vorstellen können, mit Personen, die aus der FPÖ kommen, in eine Koalition zu gehen“. Das schließt allerdings auch das Bündnis Liste Burgenland mit Manfred Kölly, einem Ex-Blauen an der Spitze, aus und somit bliebe nur die Oppositionsrolle. Petrik erklärte dazu aber, man wisse außer bei einer Person nicht so recht, wer dieses Bündnis eigentlich sei.

Dass die Grünen sich auf der Oppositionsbank wiederfinden, scheint aber anlässlich des eigenen Ausschlusses der FPÖ beziehungsweise von Ex-FPÖ-Mitgliedern äußerst realistisch. Pläne habe man jedenfalls schon. „Wir werden ganz genau schauen und auch noch Dinge aufarbeiten, die aus den letzten Jahren noch da sind. Da ist noch einiges vergraben und auch bei einer anderen Konstellation werden wir ganz genau aufpassen, was nicht nur vor, sondern auch hinter den Kulissen passiert“, sagte Petrik.

Sie denke, „die Oppositionsarbeit und die Aufgaben der Opposition im burgenländischen Landtag sind schon sehr große und reizvolle - gerade bei dem, was sich in der Regierung abspielen wird, wenn die Grünen nicht drinnen sind“, so Petrik.

Petrik plant nächstes „Praktikum“

Die nächsten Jahre wolle sie „wirklich dazu nutzen, um zu zeigen, wie man Politik auch anders machen kann“, sagte die Grünen-Chefin. Außerdem plane sie - wie schon im vergangenen Jahr bei ihrer Job-Tour - nach einem Jahr Landtagsarbeit wieder ein Praktikum zu machen und ein Monat lang in einem ganz anderen Bereich tätig zu sein, als in der Politik.

Kritik gab es von der Landessprecherin für die Besetzung der Verhandlungsteams einzelner Parteien. „Frauen sind dort keine Größe“, meinte sie - mehr dazu in Sondierungsgespräche gestartet. „Im Vordergrund stehen überall die Männer“, so Petrik: „Das finde ich eigentlich im Vorfeld bereits ein Trauerspiel. Da haben einige gar nichts gelernt.“

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