Beherrschende Themen brachten Verluste

Im Wahlkampf zur Landtagswahl im Burgenland waren Sicherheit, Arbeitsmarkt und die Rettung des Uhudlers beherrschende Themen. In jenen Gemeinden, die von diesen Themen am stärksten betroffen sind, fuhren SPÖ und ÖVP ihre schlechtesten Wahlergebnisse ein.

Das Thema Sicherheit fiel vor allem der SPÖ auf den Kopf: Landeshauptmann Hans Niessl forcierte dieses Thema vor allem in seinem Heimatbezirk Neusiedl am See - Stichwort Grenzkontrollen bzw. Videoüberwachung von Gemeinden. In Kittsee wurde die SPÖ für diese Überlegungen mit einem Minus von zehn Prozentpunkten bedacht, in Nickelsdorf war es ein Minus von mehr als acht Prozentpunkten, in Parndorf ein Minus von 15 Prozentpunkten.

Im Oberwart sorgte die Schließung des Triumph-Werks im Vorfeld der Wahl für Aufregung. Die Landesregierung stellte für eine Arbeitsstiftung 200.000 Euro zur Verfügung, um den mehr als 200 Arbeiterinnen, die ihren Job verloren haben, neue Perspektiven zu eröffnen. Die SPÖ verlor in Oberwart trotzdem zehn Prozentpunkte.

Verluste für ÖVP im Landessüden

Die ÖVP hat am Thema Uhudler-Rettung zu knabbern: In den traditionell schwarzen Bezirken Güssing und Jennersdorf fielen die Ergebnisse teilweise desaströs aus. In zahlreichen Gemeinden fiel das Minus für die ÖVP zweistellig aus. So gab es für die ÖVP in Güssing ein Minus 13,5 Prozentpunkten, in Neuhaus am Klausenbach betrug das Minus 15 Prozentpunkte, in Königsdorf musste die ÖVP ein Minus von zwölf Prozentpunkten hinnehmen.

Tschürtz verlor in seiner Heimatgemeinde

Um Verlustgemeinden bei den Blauen zu finden, muss man schon auf das Ende der Auswertung blicken. Zu den nur vier Orten, in denen der Anteil der FPÖ-Wähler zurückging, gehörte allerdings auch Loipersbach. In der Heimatgemeinde von Parteiobmann Johann Tschürtz setzte es ein Minus von 0,7 Prozentpunkten. Den stärksten Zugewinn im Ausmaß von 15,3 Prozentpunkten verzeichneten die Freiheitlichen in Rauchwart, Schlusslicht ist Potzneusiedl mit minus 1,1 Prozent.

Grüne konnten fast überall zulegen

Auch die Grünen konnten in den Kommunen überwiegend zulegen: Nur in acht Gemeinden schenkten ihnen verhältnismäßig weniger Bürger das Vertrauen als bei der Landtagswahl 2010. In Hannersdorf gab es mit 5,8 Prozentpunkten den größten Zuwachs. Ausgerechnet in Schützen am Gebirge, wo die Grünen heftig den Bau der Umfahrungsstraße angeprangert hatten, setzte es mit minus 1,5 Prozentpunkte den landesweit größten Verlust.

LBL verlor in Bad Sauerbrunn am stärksten

Durchwachsen präsentierte sich die Bilanz des Bündnis Liste Burgenland (LBL). Neben Zuwächsen in 128 Gemeinden stand bei 43 Orten am Ende ein Minus vor dem Ergebnis. Spitzenkandidat Manfred Kölly konnte in seiner Heimatgemeinde Deutschkreutz um 7,8 Prozentpunkte zulegen und damit den größten LBL-Zuwachs einfahren. In Bad Sauerbrunn, wo mit Ortschef Gerhard Hutter ebenfalls ein Unterstützer des Bündnisses amtiert, fiel der Verlust mit 9,3 Prozent landesweit am kräftigsten aus.

Nullnummer für NEOS in zwei Gemeinden

Bei NEOS und der Christlichen Partei Österreichs (CPÖ), die am Sonntag zum ersten Mal bei der Landtagswahl antraten, gibt es noch keine Vergleichswerte. Das stärkste Ergebnis verbuchte NEOS in Neusiedl am See mit 5,5 Prozentpunkten. In zwei Gemeinden konnte man keinen einzigen Wähler überzeugen.

Die CPÖ erreichte in Oberdorf 2,2 Prozent. Die Partei hatte nur in sechs der sieben Wahlbezirke kandidiert, nachdem im Bezirk Oberpullendorf nicht die notwendigen Unterstützungserklärungen aufgebracht worden waren.

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