Aufregung um geplantes Asylheim in Wiesen

Ein mögliches Asylheim sorgt derzeit in Wiesen (Bez. Mattersburg) für Aufregung. Bis zu 60 Flüchtlinge könnten in einem ehemaligen Seniorenheim untergebracht werden. Vom Bürgermeister kommt Kritik: Er sei zu spät informiert worden und bis zu 60 Flüchtlinge seien zu viel für den Ort.

Am Dienstag habe der potentielle Betreiber angerufen, so Bürgermeister Matthias Weghofer (ÖVP). In einem ehemaligen Seniorenheim in Wiesen sollen fünfzig bis sechzig Asylsuchende untergebracht werden, so der Plan. Er sei zu spät informiert worden und hätte sich von Seiten des Landes erwartet, vorab von den Behörden kontaktiert zu werden, meinte Weghofer gegenüber dem ORF Burgenland.

„Alles ist korrekt abgelaufen“

Aus dem Büro des zuständigen Landesrates Peter Rezar (SPÖ) heißt es, dass alles korrekt abgelaufen sei. Das Land bekomme von privaten Betreibern Quartiere angeboten. Dann werde geprüft ob diese auch geeignet sind, bevor die Bürgermeister informiert werden.

Das sei im Fall Wiesen auch so passiert. Derzeit werden auch weitere Quartiere für Asylwerber gesucht, heißt es. Eine feste Unterkunft sei da wohl die bessere Lösung anstatt Flüchtlinge in Zelten oder Containern unterzubringen.

In Wiesen will man dennoch versuchen, den Plan zu stoppen. Donnerstagabend treffen sich alle politischen Fraktionen, um die Lage zu besprechen. Vom möglichen zukünftigen Betreiber gab es keinen Kommentar dazu. Man habe lediglich Erdbeeren in Wiesen gekauft.

Ablehnung von Tschürtz

FPÖ-Landesparteiobmann Johann Tschürtz lehnt ein Heim für Flüchtlinge in Wiesen ab. Er will einen sofortigen Stopp für die weitere Unterbringung von Asylwerbern. Tschürtz fordert einmal mehr eine Lösung des Problems an der Wurzel: Die UNO und die europäischen Staaten müssten in kulturnahen sicheren Drittstaaten Schutz und Hilfe gewähren und die Flüchtlinge vor Ausbeutung, Lebensgefahr und völliger kultureller Entwurzelung bewahren.

Illedits: Kritik an Vorgehensweise

Über die Bevölkerung von Wiesen dürfe nicht „drübergefahren" werden, sagt SPÖ-Bezirksvorsitzender Klubobmann Christian Illedits. Sowohl die intransparente Vorgangsweise des potenziellen Betreibers als auch die angeblich geplante Dimension sei „kategorisch abzulehnen“. „Wir brauchen in der Asylfrage Lösungen mit Augenmaß und unter Einbindung der Bevölkerung - aber keine Großquartiere, bei denen es um reine Geschäftemacherei geht“, so Illedits.

Sagartz und Kölly: Bevölkerung einbinden

Von ÖVP-Bezirksparteichef Christian Sagartz heißt es, dass die Bevölkerung und der Bürgermeister von Anfang an eingebunden hätte werden müssen. Wenn das Land zuerst mit dem Betreiber verhandelt und die Gemeinde erst über die Ergebnisse informiert wird, könne ein derartiges Projekt nur scheitern, so Sagartz.

„Ich finde diese Vorgehensweise nicht in Ordnung. Wenn in einer Gemeinde ein Asylantenheim entstehen soll, dann muss auch die Bevölkerung eingebunden werden. Ich erwarte mir hier auch vom Land eine transparente Vorgehensweise“, sagt dazu Bündnis Liste Burgenland-Spitzenkandidat Manfred Kölly.

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