Sensation: 7.500 Jahre altes Skelett entdeckt

Ein archäologischer Sensationsfund ist im Raum Pöttsching (Bez. Mattersburg) gelungen: Beim Bau der Wasserleitung Neudörfl-Sopron fand man das am besten erhaltene Skelett der frühen Jungsteinzeit, das jemals in Österreich ausgegraben wurde: Es ist 7.500 Jahre alt.

Zwei weitere ähnliche Funde in Niederösterreich sind wesentlich schlechter erhalten. Gefunden wurde das Skelett beim Bau der Wasserleitung Neudörfl-Sopron in der Nähe von Pöttsching - und zwar am Rande einer jungsteinzeitlichen Siedlung in einer Lehmgrube.

„Die Leute damals waren bäuerlich orientiert und haben den Lehm für das Töpfern und den Hausbau gebraucht. Der wurde hier abgebaut. Dabei kam es möglicherweise zu einem Überfall oder zu Streitereien. Auf jeden Fall wurde dieses menschliche Wesen getötet - wahrscheinlich durch einen oder mehrere Pfeilschüsse - und fiel dann in diese Grube. Das sieht man deutlich an der Lage dieses Skelettes. Es wurde dann vergraben“, erklärt die Grabungsleiterin Dorothea Talaa.

Das älteste gefundene Skelett Österreichs

ORF

Das 7.500 Jahre alte Skelett

2.000 Jahre älter als „Ötzi“

Ebenfalls gefundene Scherben und Werkzeuge datieren das Skelett in die zweite Hälfte des sechsten Jahrtausends vor Christus in die Linearbandkeramik-Kultur der ersten sesshaften Bauern Österreichs. „Das ist die erste wirkliche kulturelle Ausprägung, die wir haben. Sie kommt aus dem Süd-Osten Europas, kommt über Ungarn hierher - wahrscheinlich durch Migration“, so Talaa.

Kalkablagerungen im Boden sind für den einzigartigen Erhaltungszustand des Skelettes verantwortlich. Denn schließlich ist es mehr als 2.000 Jahre älter als der berühmte „Ötzi“. In den nächsten Wochen wird untersucht, ob es sich um einen Mann oder eine Frau handelt.

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Diese Scherben wurden ebenfalls gefunden.