Ärztin von Ebola-Einsatz zurück

Eine junge Ärztin, die auch in den Krankenhäusern Oberwart und Oberpullendorf ordiniert hat, ist von ihrem Einsatz im Ebola-Gebiet in West-Afrika zurück: unter schwierigsten Bedingungen hat Maria Bartsch versucht in Sierra Leone zu helfen.

Jeder Überlebende ist wie ein Weltwunder - das sagte Maria Bartsch, die von Ende Jänner an Ebola-Kranke in Sierra Leone behandelt hat. Oberste Prämisse: kein Körper-Kontakt. „Man darf niemanden angreifen. Man lebt unter diesen Sicherheitsvorkehrungen, weil Ebola überall und nirgendwo sein kann“, so Bartsch.

In Freetown - der Hauptstadt von Sierra Leone - hat sie in einem 100-Betten Spital gearbeitet - in doppelter Schutzkleidung - bei 30 Grad im Schatten. Dadurch würde jede Arbeit noch anstrengender und man würde noch mehr schwitzen, darf sich aber nicht in das Gesicht greifen, so Bartsch. Man darf aber nur eine Stunde in einem Hochsicherheitsbereich bleiben und hat eine zweite Person dabei, die aufpasst.

Ebola Ärztin

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Maria Bartsch in ihrer Schutzkleidung

Nur die Hälfte der Ebola-Kranken überlebt

Nur die Hälfte der Ebola-Kranken überlebt - aber auch danach ist das Leiden nicht vorbei - selbst für die Überlebenden sind eigene Spitäler notwendig. „Wir hatten Überlebende, die starke Gelenkschmerzen hatten, bis zu dreiviertel der Überlebenden haben diese Starken Gelenkschmerzen, starke Haarverluste, andere schwere Infektionen und starke Augenentzündungen“, schilderte die Ärztin.

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Die Ärzte dürfen nur eine Stunde im Hochsicherheitsbereich arbeiten

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Fachärzte gesucht

Nach zwei Monaten im Ebola-Gebiet ist Maria Bartsch, wie sie sagte, demütig. Alleine, dass es bei uns sauberes Wasser gäbe, das uns zur Verfügung steht, oder dass sie ein eigenes Bett habe, welches sie nicht mit acht anderen Menschen teilen müsse, stimmte sie dankbar.

„Und wenn man dann heimkommt und einen plötzlich wieder Menschen anfassen, dann ist man das gar nicht mehr durch die Schutzvorkehrungen gewohnt“, sagte Bartsch. Nächste Station ist der Libanon - aber Ebola ist nicht vorbei und Ärzte ohne Grenzen sucht dringend Fachärzte mit Einsatzbereitschaft.