Patient stirbt nach Sturz von Rettungstrage

Zu einem tragischen Zwischenfall ist es während eines Rot-Kreuz-Einsatzes in Kemeten (Bez. Oberwart) gekommen. Während des Transports kippte die Trage mit einem pflegebedürftigen Patienten um. Er erlitt schwere Kopfverletzungen und starb drei Tage später im Spital.

Das Güssinger Rot-Kreuz-Team war gerade dabei, den 79-jährigen Pensionisten aus Kemeten mit der Rettungstrage in sein Haus zu transportieren. Der Pensionist war ein Pflegefall, er wurde ordnungsgemäß an der Trage angeschnallt, heißt es vom Roten Kreuz. Ein Zivildiener und ein Freiwilliger, beide erfahrene Rot-Kreuz-Mitarbeiter, schoben ihn, als es zum Zwischenfall kam, erklärt Tobias Mindler vom Roten Kreuz Burgenland.

Vermutlich Eisenschwelle Schuld

„Der Patient ist relativ hoch mit dem Oberkörper gesessen, war ein Pflegefall. Ob er sich vielleicht gerade zufällig bewegt hat und dadurch auf dem abschüssigen Gelände ein Übergewicht entstanden ist, wissen wir nicht. Wir wissen, dass es eine Eisenschwelle am Boden gegeben hat, über die man gerade übersetzen wollte und dafür die Trage wenige Zentimeter angehoben hat. Es dürfte im Zuge dieser Maßnahme passiert sein. Wie genau, wissen wir überhaupt nicht. Unsere Mitarbeiter können darüber keine genauen Angaben mehr machen, weil alles so schnell passiert ist, obwohl ihnen das natürlich wahnsinnig leid tut“, so Mindler.

Selbstanzeige bei der Polizei

Der Patient wurde schwer am Kopf verletzt und sofort mit dem Notarztwagen ins Spital gebracht, wo er einige Tage später starb. Ob der Sturz ursächlich für den Tod verantwortlich war, sei noch nicht klar.

„Die nächsten Schritte, die wir unternommen haben, war, dass wir nach der medizinischen Versorgung sofort mit den Angehörigen Kontakt aufgenommen haben. Wir haben nach diesem Vorfall sofort Selbstanzeige bei der Polizeidienststelle Güssing erstattet, weil wir sehr daran interessiert sind, dass die Unfallursache aufgeklärt wird. Was wir bis jetzt wissen, haben die Sanitäter ordnungsgemäß gehandelt. Das heißt, der Patient war korrekt angeschnallt und alle rot-kreuz-internen Vorschriften für den Transport sind entsprechend erfüllt gewesen“, sagt Mindler. Es ist der erste derartige Unfall beim Roten Kreuz Burgenland, sagt Mindler.

Eine Obduktion des Toten wurde angeordnet. „Die Erhebungen sind noch nicht abgeschlossen, das Obduktionsergebnis ist noch nicht da“, betonte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Eisenstadt, Roland Koch.