KH Oberwart: Wirbel um Kosten

Der Auftrag für den Neubau des Krankenhauses Oberwart ist noch nicht ausgeschrieben, doch schon jetzt gibt es Wirbel um die Kosten. Die ÖVP macht das Spital zum Wahlkampfthema und warnt vor einem Debakel für die Steuerzahler.

Das Krankenhaus in Oberwart darf kein burgenländischer Skylink werden, warnt die ÖVP. Der Flughafen-Terminal in Schwechat kostete statt der zuerst geschätzten 400 Millionen Euro am Ende mehr als doppelt so viel.

In Oberwart habe das Land bereits acht Millionen Euro für eine zunächst geplante Sanierung ausgegeben, nur um dann zu beschließen, dass ein Neubau doch besser wäre, sagt ÖVP-Klubobmann Rudolf Strommer. Er fordert von Gesundheitslandesrat Peter Rezar (SPÖ) „klare Antworten“, wie es zu dieser „Vernichtung von Steuergeldern“ gekommen sei und wer für die „undurchsichtige Vorgangsweise“ verantwortlich sei.

Strommer: „Preis muss zu verantworten sein“

Dabei beschloss die ÖVP in der Landesregierung den Neubau mit. Die ÖVP ist auch weiterhin dafür, das Krankenhaus neu zu bauen, sagt Strommer. „Es ist wichtig, ein Krankenhaus immer an die Erfordernisse und der modernen Technik anzupassen, doch der Preis dafür muss dafür muss zu verantworten sein. Fachleute gehen ja mittlerweile von weit über 160 bis 170 Millionen Euro aus“, so Strommer.

Rudolf Strommer

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Rudolf Strommer

Von welchen Fachleuten genau diese Prognosen stammen, will der ÖVP-Klubchef nicht sagen. Nur so viel, dass es Verantwortliche im landeseigenen Krankenhausverbund KRAGES seien. Außerdem habe Rezar selbst schon von geschätzten Kosten in der Höhe von 154 Millionen Euro gesprochen, so Strommer.

Rezar: „Habe nie konkrete Zahl genannt“

Von Rezar heißt es dazu, dass er nie eine konkrete Zahl genannt habe. Das hätte nur dazu geführt, dass sich die Baufirmen auf einen bestimmten Mindestbetrag einstellen und so die Kosten steigen würden, so der Gesundheitslandesrat. Die ursprünglich geschätzten 80 Millionen Euro hätten sich außerdem nicht auf einen Neubau, sondern auf eine Generalsanierung bezogen. Einen fixen Betrag für die Kosten eines neuen Krankenhauses in Oberwart könne man erst nennen, wenn das Ausschreibungsverfahren abgeschlossen ist, sagt Rezar.

NEOS: „Taskforce Krankenhaus Oberwart“

NEOS werde dafür sorgen, dass die Vergangenheit dieses „planerischen Versagens“ aufgeklärt werde, kündigt NEOS-Landessprecher und Spitzenkandidat Christian Schreiter an. Deswegen habe man eine eigene „Taskforce“ ‚Krankenhaus Oberwart‘ ins Leben gerufen. Erste Ergebnisse seien die „Dokumentation beginnend von 2005 bis heute und eine Bürgeranfrage mit 31 Fragen die gestern (Sonntag, Anm.) an Landesrat Rezar geschickt wurde“, so Schreiter.

FPÖ: „Evaluierung gefordert“

Ilse Benkö von der FPÖ fordert, dass beide Varianten, Neubau und Sanierung, möglichst schnell evaluiert werden müssten. Es müsse dann eine rasche Entscheidung geben fordert Benkö.

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