„Mord“ im Landesmuseum

„Tatort Burgenland - die spektakulärsten Mordfälle“ ist das Thema der Sonderausstellung im Landesmuseum, die am Donnerstagabend eröffnet wurde. Denn auch im ruhigen Burgenland gab und gibt es leider immer wieder Verbrechen mit tödlichem Ausgang.

Die Schau basiert auf dem gleichnamigen Buch von Wolfgang Bachkönig. Darin dokumentierte der Pressesprecher des Landespolizeikommandos Burgenland 17 Mordfälle aus acht Jahrzehnten - mehr dazu in Polizist schreibt über „Tatort Burgenland“. Die Ausstellung ist eine etwas andere Zeitreise in die Geschichte, die Mordfälle gehen zurück bis in die Zwischenkriegszeit.

Ausstellung "Tatort Burgenland"

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Besucher der Ausstellung „Tatort Burgenland“

Mehldieb ermordete Gendarm

Der erste Mordfall, der in der Ausstellung behandelt werde, sei im Jahr 1933 passiert, sagte Gert Polster, der Direktor des Landesmuseums. Ein Gendarm, der einen Mehldieb stellen wollte, sei von diesem mit der eigenen Gendarmariewaffe getötet worden. Der Fall spiegle auch die harte Zeit der 1930er-Jahre wider.

Fiktiver Tatort in der Ausstellung "Tatort Burgenland"

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Fiktiver Tatort im Landesmuseum

Keine Tatwaffen zu sehen

Blickfang in der Ausstellung ist ein fiktiver Tatort, der es den Besuchern ermöglicht, unmittelbar in das Thema einzutauchen. Anhand von Ermittlungsakten und Tatortfotos werden die Mordfälle aufgerollt. Was fehlt, sind die Tatwaffen. Im TV - vor allem in den US-amerikanischen CSI-Serien - findet man Beweisstücke wie Mordwaffen fein säuberlich in einem Karton verpackt in der Asservatenkammer. In Österreich ist das nicht der Fall. Die Originaltatwaffen gebe es nicht mehr, nach einiger Zeit würden diese entweder vernichtet oder an den rechtmäßigen Besitzer zurückgegeben, so Polster.

Ausstellung "Tatort Burgenland"

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Forensik im Laufe der Jahrzehnte

In der Ausstellung wird auch die forensische Ermittlungsarbeit der Polizei beleuchtet. Zwischen Spurensicherung anno dazumal und Spurensicherung heute liegen Welten. Die Arbeit sei sehr komplex, man dürfe keinen einzigen Fehler machen, sagte Ausstellungskurator Bachkönig. Denn das Spurenbild diene als Beweis für eine spätere Verhaftung. Man könne einen Fehler, den man bei der ersten Tatbestandsaufnahme mache, nie wieder gut machen.

In der Ausstellung werden auch die Themen „Mordmotive“ und „Umgang mit Mordfällen in den Medien“ gestreift. „Tatort Burgenland“ ist bis 11. November im Landesmuseum Burgenland zu sehen.