Lawinenopfer: Todesangst im weißen Grab

Am 24. März ist Hannes Voit aus Neudörfl von einer selbst ausgelösten Lawine begraben worden. Der 52-Jährige überlebte das Unglück und sprach jetzt über die Gefahr beim Fahren abseits von Pisten und seine Todesangst im weißen Grab.

Er habe fünf Schwünge in den Hang gesetzt und dann gemerkt, dass rechts eine Kante wegbricht, er wollte noch links wegfahren, bemerkte aber dass unter ihm der Hang schon in Bewegung war. Es sei dann alles sehr rasch gegangen, man sei sehr bald dann in einem finsteren Raum und würde sich denken, dass es das wohl jetzt gewesen sei, schilderte Hannes Voit die bangen Sekunden seiner schicksalhaften Abfahrt.

Nach weniger als einer halben Minute kam der erfahrene Sportler zum Stillstand - umgeben von Schneemassen und unbeweglich. Es sei still, dunkel und wie im Grab und es gäbe die Gewissheit, dass alles, was man immer im Unterbewusstsein befürchtet habe, ist nun Realität, so Voit.

Hannes Voit, Lawine

Hannes Voit

Hannes Voit, Lawine

Hannes Voit

Freund eilte ihm zu Hilfe

Nach etwa weiteren eineinhalb Minuten schaffte er es, mit der rechten Hand einen kleinen Raum vor seinem Mund freizuschaufeln und damit zur rettenden Luft zu kommen. Ein Freund, der die Abfahrt gefilmt hat, eilte ihm zu Hilfe und konnte ihn relativ rasch unter einer zirka 20 Zentimeter dicken Schneeschicht ausgraben. Für heuer hat Hannes Voit alle weiteren Skitouren abgesagt, zu tief sitzt das Erlebte. Obwohl jetzt ideale Bedingungen vorherrschen würden.

„Die Tourenschisaison hat für die höheren Lagen erst jetzt begonnen, dass bedeutet, dass es gerade jetzt viele Leute in die Berge lockt. Ich kann sie nur warnen, keine Hänge über 35 Grad Steilheit, in welcher Nordausrichtung auch immer, zu befahren“, sagte Voit. Denn so Voit, läge die Gefahr nicht im Neuschnee, sondern im Unterbau, also dem Schnee, der im Oktober und November des vorigen Jahres gefallen ist.

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Nächste Besteigung abgesagt

Hannes Voit antwortete im Gespräch spontan und präzise, nur bei einer Frage stockte der 52-Jährige. Nämlich bei der Frage, ob er, wenn seine Frau und seine Kinder ihn bitten würden, mit diesem Sport aufzuhören, er es sein lassen würde. „Diese Gespräche hat es in der Familie gegeben. Meine Gattin würde es schon lieber sehen, wenn ich diesen Sport sein lasse. Ich habe für heuer geplant einen einfachen Viertausender zu besteigen. Das war der Plan vor meinem Unfall - ich habe das aus Pietät meiner Familie gegenüber auch abgesagt“, sagte Voit.

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