Oggau: Politischer Streit um Turnhalle
Das Thema Turnsaal in Oggau ist nicht neu. Schon vor 22 Jahren durfte die Bevölkerung darüber abstimmen, ob gebaut wird oder nicht. Die Mehrheit hat sich damals gegen das Projekt ausgesprochen. Vor wenigen Wochen hat nun ÖVP-Vizebürgermeister Peter Eibl einen neuen Anlauf unternommen: Gemeinsam mit den Stimmen der Freien Bürgerliste ist ein mehrheitlicher Beschluss im Gemeinderat gefasst worden, zumindest einmal eine Planung und Ausschreibung über die Turnhalle vornehmen zu dürfen.
Rund eineinhalb Millionen Euro würde die 400 Quadratmeter große Turnhalle neben der Volksschule in Oggau kosten. „Jeder braucht die Halle. Wir wollen das natürlich für jeden Bürger machen, damit jeder das benutzen kann. Für Ballspiele und dergleichen braucht man ein größeres Objekt. Ich glaube, das kann sich Oggau derzeit leisten“, so Eibl.
Bürgermeister will kleineren Turnsaal
Ernst Schmid will als Oggauer SPÖ-Bürgermeister diese millionenschwere Verantwortung nicht übernehmen, wie er sagt. Er hat einen Antrag auf eine Volksabstimmung eingebracht. Damit ruht nun der Gemeinderatsbeschluss der Opposition. Schmid kann sich aber einen 200 Quadratmeter großen, also halb so großen und halb so teuren, Turnsaal in Oggau vorstellen.
„Wir brauchen keine Turnhalle. Wir haben sinkende Schülerzahlen. Die Vereine wurden alle eingeladen, fast 90 Prozent haben sich dafür ausgesprochen, dass ein Turnsaal komplett genügt“, sagte Schmid. Auch die Gemeindeaufsichtsbehörde des Landes habe laut Schmid das geplante Projekt unter die Lupe genommen und befunden, dass Oggau nicht genügend Geld zur Verfügung habe.
Bevölkerung soll nun abstimmen
Erst nach der Fertigstellung des neuen Freibades in der Höhe von mehr als 2,6 Millionen Euro, solle man über das nächste Projekt nachdenken. Die Oggauer Bevölkerung soll nun darüber abstimmen, ob eine Turnhalle gebaut werden soll oder nicht. Der genaue Termin der Volksabstimmung steht derzeit noch nicht fest. Die Entscheidung soll aber noch im Sommer fallen.