Im Gespräch: Regina Petrik

Regina Petrik hatte schon viele Jobs. Einerseits ist sie Politikerin und Spitzenkandidatin der Grünen für die Landtagswahl 2015. Andererseits war sie zehn Monate lang Verkäuferin, Kellnerin oder Erntehelferin - als Schule für ihr Politikerleben, sagt sie.

Regina Petrik hat auf dem Hof von Erich Stekovics in Frauenkirchen Paradeiser von den Stauden geklaubt. Davor hat sie bei der Pannonischen Tafel in Eisenstadt Essen für Bedürftige gekocht, hat als Kellnerin gearbeitet und ist im Supermarkt an der Kasse gestanden.

Sie habe das gemacht, um als Politikerin ein Gefühl dafür zu bekommen, wie es den echten Menschen mit ihren echten Problemen gehen, sagt Petrik. Schwere Arbeit mit einem angenehmen Nebeneffekt: Die Grüne Spitzenkandidatin ist durch ihre Aktion bekannter geworden.

Drei Mandate als Ziel

Für die Eisenstädter Gemeinderätin geht es um jede Stimme. Bei der vorigen Landtagswahl im Jahr 2010 haben die Grünen nur 4,16 Prozent bekommen, damals noch unter Michel Reimon. Das hat für ein Mandat gereicht. Regina Petrik will jetzt drei Mandate schaffen - eines für sich, eines für Wolfgang Spitzmüller und das dritte für Anja Haider-Wallner.

Spitzmüller vertritt die Grünen seit dem Abgang von Michael Reimon ins Europaparlament alleine im Landtag, während sich Regina Petrik durch einen Job nach dem anderen gearbeitet hat. Jetzt widmet sich Petrik der für ihre Partei wichtigsten Aufgabe - die Grünen erfolgreich in die Landtagswahl zu führen.

Regina Petrik im Radio-Burgenland-Studio

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Regina Petrik im Radio-Burgenland-Studio

Grüne wollen in die Regierung

Regina Petrik war am Nachmittag im ORF-Radiostudio In der Reihe der Gespräche mit den Spitzenkandidaten für die Landtagswahl zu Gast. Dabei hat Petrik drei Mandate statt einem Mandat zum Ziel erklärt. Und nicht nur das: Die Grünen wollen auch in die Regierung, sagt Petrik.

„Dass die SPÖ die stimmenstärkste Partei wird, daran zweifelt niemand. Aber die SPÖ wird sich aussuchen können, mit wem sie in eine Koalition geht. Und da gibt es, glaube ich, auch genug Gründe, dass die SPÖ diesmal sich einen anderen Partner oder eine andere Partnerin sucht. Und die Grünen haben da auch einiges anzubieten“, so Petrik.

Bio, Bildung, Betreuung

Petrik setzt sich für Bio-Landwirtschaft, öffentliche Verkehrsmittel, und bessere Bildung und Kinderbetreuung ein. Derzeit haben die Grünen mit Wolfgang Spitzmüller nur einen Abgeordneten im Landtag. Bei der kommenden Wahl wollen sie gleich drei Sitze schaffen.

Damit das funktioniert, muss die Partei ihre oft guten Umfragwerte auch in Mandate umwandeln. "Wenn all die Leute, die sagen ‚Die Grünen sollen stärker werden‘ auch wirklich die Grünen wählen, dann ist das Ziel wirklich erreichbar, so die Grüne Spiitzenkandidatin.

Regina Petrik im Gespräch mit Patricia Spieß im Radio-Burgenland-Studio

ORF

ORF-Redakteurin Patricia Spieß im Gespräch mit Regina Petrik

Einzige weibliche Spitzenkandidatin

Wählerpotenzial für die Grünen sieht Petrik bei den Jungen, bei Arbeiterinnen, bei enttäuschten SPÖ-Wählern und bei Frauen insgesamt. Regina Petrik ist die einzige weibliche Spitzenkandidatin. Auf die Frage, wie lange es noch dauern könne, bis das Burgenland eine Landeshauptfrau habe, sagt Petrik: „Ich würde einmal anfangen mit Landeshauptmannstellvertreterin. Und dann schauen wir weiter.“